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Spaltung der Massnahmenkritiker
Gegner des Covid-Gesetzes sagen sich von «Mass-voll» los

Massnahmengegnerin Viola Rossi ist unerwünscht – bei den Massnahmengegnern.
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Das Corona-Zertifikat spalte die Gesellschaft, sagen die Gegnerinnen und Gegner des Covid-Gesetzes. Jetzt sind sie selbst gespalten: Das Referendumskomitee distanziert sich von der «Mass-voll»-Bewegung um Nicolas Rimoldi und seine Co-Präsidentin, die Studentin Viola Rossi.

Dabei hatte das Komitee selbst Viola Rossi als seine Wortführerin in der SRF-«Arena» vom kommenden Freitag vorgeschlagen. Am Sonntagabend aber kam der Salto rückwärts: Das Referendumskomitee teilte mit, es habe die Nominierung der «Mass-voll»-Vertreterin für die zweite Reihe in der «Arena» zurückgezogen.

«Gegen den Willen des Komitees»

«Ausschlaggebend dafür ist die unbewilligte ‹Mass-voll›-Demonstration gegen das Impfdorf im Zürcher Hauptbahnhof», heisst es in einer Mitteilung. Die Kundgebung sei vor einer Woche «gegen den erklärten Willen» des Komitees durchgeführt worden. Im Netz kursieren Videos von der Demonstration, wie sie von der Polizei in Schach gehalten wurde.

Ausserdem kritisiert das Komitee die «aggressive Rhetorik» von «Mass-voll»-Vertreterinnen und -Vertretern. Beides schade der massnahmenkritischen Bewegung. Unterschrieben ist die Mitteilung von den «Freunden der Verfassung», dem «Aktionsbündnis Urschweiz» und dem «Netzwerk Impfentscheid». Die «Mass-voll»-Bewegung fehlt im Absender.

«Es ist noch nie vorgekommen, dass ein Komitee eine Person zuerst nominiert – und diese Nomination im Nachhinein zurückzieht.»

Franziska Egli, Redaktionsleiterin SRF-«Arena»

Die «Arena»-Redaktion wurde von dem Rückzug überrascht: «Es ist noch nie vorgekommen, dass ein Komitee eine Person zuerst nominiert – und diese Nomination im Nachhinein zurückzieht», sagt Redaktionsleiterin Franziska Egli. Aus Sicht der Redaktion habe inhaltlich und journalistisch nichts gegen eine Teilnahme von Viola Rossi gesprochen. Deshalb habe die Redaktion den Wunsch des Komitees ursprünglich akzeptiert.

Jetzt akzeptiert sie aber ebenfalls den Rückzieher: Auch ohne Rossi sei die Meinungsbildung gewährleistet. Statt der Studentin nimmt nun Netzaktivist Hernâni Marques vom linken Komitee «Geimpfte gegen das Covid-Zertifikat» in der zweiten Arena-Reihe Platz.

Kritik von links am Zertifikat: Hernâni Marques nimmt statt Viola Rossi an der SRF-«Arena» teil.

In der ersten Reihe wird die Pro-Seite von Bundesrat Alain Berset und Mitte-Nationalrätin Priska Wismer-Felder vertreten. Die Kontra-Seite wird von Josef Ender, dem offiziellen Sprecher des Referendumskomitees, und von SVP-Nationalrätin Martina Bircher repräsentiert.

Zudem nimmt neben Marques der Präsident des Komitees «Gesund und frei» an der «Arena» teil, der Arzt und Unternehmer Stephan Rietiker. Den beiden stehen auf der Pro-Seite FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen und GLP-Nationalrat Martin Bäumle gegenüber.

Sie spielen das Zerwürfnis herunter: Viola Rossi und Nicolas Rimoldi, das Kopräsidium von «Mass-voll».

«Mass-voll»-Co-Präsident Rimoldi spielte auf Anfrage die Spaltung der Massnahmengegnerschaft herunter: «Natürlich wäre es schön gewesen, wenn Viola hätte teilnehmen können, aber unsere Seite ist auch so gut vertreten.»

Die übrigen Mitglieder des Referendumskomitees teilten mit, sie träten dafür ein, «dass sich jeder frei für oder gegen die Impfung entscheiden» könne. Und: «Das Referendumskomitee steht ein für eine friedliche und sachliche Diskussionskultur.» Darüber hinaus wollten sich die Covid-Gesetz-Gegner nicht weiter zum Zerwürfnis äussern.