AboAnalyse zum Krieg in der UkraineGegen einen Bully wie Putin hilft nur Standhaftigkeit
Der Westen liefert der Ukraine nun vermehrt auch schwere Waffen, und die Nato erhält bald Zuwachs. Das ist mutig, riskant – und alternativlos angesichts der russischen Aggression.
Es hat etwas Demütigendes. Eine ganze Reihe westlicher Politiker versuchen, den Kremlherrn von seinem Kriegskurs abzubringen. Die einen wie der wiedergewählte französische Präsident Emmanuel Macron telefonieren mit Wladimir Putin, der österreichische Kanzler Karl Nehammer machte einen Sololauf nach Moskau, und nun erwies auch UNO-Generalsekretär António Guterres dem russischen Präsidenten die Ehre. Erreicht haben sie alle kaum etwas, die schrecklichen Vorgänge in Butscha, Mariupol, Borodjanka und anderswo zeigen es. Mehr noch: Putin zeigte dem Westen den Stinkefinger, indem er die Soldaten auszeichnete, die in Butscha im Einsatz gewesen waren. EU-Chefdiplomat Josep Borrell stellte deshalb ernüchtert fest: «Putin sagt uns, dass er den Krieg nicht stoppen will. Die logische Konsequenz ist, dass die Entscheidung auf dem Schlachtfeld fällt.»