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Vermeintlicher GC-Ausgleich
Tor? Abseits? Was die Beteiligten zum grossen Aufreger im Derby sagen

Kristers Tobers (GC) blickt enttauescht im Fussball Schweizer Cup Achtelfinal zwischen dem Grasshopper Club Zuerich, GC, und dem Zuerich, FCZ, im Stadion Letzigrund, am Dienstag, 3. Dezember 2024 in Zuerich. (KEYSTONE/Ennio Leanza)
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Die Meinungen nach dem Cup-Achtelfinal zwischen GC und dem FC Zürich sind mehrheitlich und schnell gemacht. Das Zürcher Derby ist besser als jenes vor wenigen Tagen. Die Grasshoppers sind mutig und spielfreudig, der FCZ wie immer kopfballstark und effizient. Und der VAR macht das Leben von Schiedsrichter Fedayi San schwer und viele Fussballfans wütend.

Es läuft die 87. Minute, Tsiy Ndenge trifft für GC per Kopf zum vermeintlichen 1:1-Ausgleich. Der Jubel wird aber schnell unterbunden. Die Fahne des Linienrichters ist oben, Abseits soll es sein. Kristers Tobers’ blondes Haar soll kurz vor Ndenge den Ball noch berührt haben. «Nach Input meines Assistenten an der Seitenlinie gibt es eine klare Berührung», sagt San später.

Der Platz im Letzigrund ist 68 Meter breit, Tobers ist bei seinem Kopfball mehr oder weniger im Zentrum dieses Feldes, rund 30 Meter entfernt vom Linienrichter. Aus dieser Entfernung sieht der etwas, was allen anderen bei mehrfacher Betrachtung der Fernsehbilder verborgen bleibt – eine klare Ballberührung.

Der VAR und Schiedsrichter San brauchen lange, um sich an diesem Abend zu entscheiden. Sehr lange. Das Goal passiert in Minute 82:29, der Entscheid folgt in Minute 87:56. Fünf Minuten und siebenundzwanzig Sekunden lang wird reingezoomt, rausgezoomt, reingezoomt, neue Kameraeinstellung gewählt, reingezoomt, rausgezoomt. Das Ganze gleicht einem Perpetuum mobile, das zum GC-Albtraum wird.

San hält sich strikt an die Regeln

«Am Schluss ging der Check mega lange, weil der VAR nicht sagen konnte, dass es eine Berührung gab, aber auch das Gegenteil nicht beweisen konnte», sagt San. Der Schiedsrichter, der selbst auch noch an den Bildschirm geht, kann nicht eindeutig beweisen, dass Tobers den Ball nicht berührte. Doch was San nicht thematisiert, ist, dass es sicherlich keine klare Berührung gab – und eine solche hatte der Linienrichter über Funk mitgeteilt.

Die Rotation des Balles verändert sich nämlich nicht erkennbar, die Flugbahn ebenso wenig. Er habe auch keine Berührung gespürt, sagt Tobers nach dem Spiel in beachtlicher Ruhe. Doch San hält sich strikt an die Regel bezüglich Tatsachenentscheid: Kann der VAR die getroffene Entscheidung auf dem Platz nicht eindeutig und klar widerlegen, bleibt diese bestehen.

«Der Schiedsrichter sieht sich alle Winkel und TV-Einstellungen an, die dem VAR ebenfalls zur Verfügung stehen. Anhand dieser Bilder liess sich nicht zweifelsfrei erkennen, ob es diese Berührung gab oder nicht. Wenn das Gegenteil nicht bewiesen werden kann, bleibt der Entscheid stehen, der auf dem Feld getroffen wurde», sagt auch Daniel Wermelinger, Schiedsrichter-Chef des Schweizer Fussballverbands, und fügt an: «Deshalb stehen wir zu 100 Prozent hinter Fedayi Sans Entscheid.»