Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Punktlos in der Königsklasse
Trauer schluckt die sechste YB-Niederlage

Ein Gegentor kassieren sie – dann dürfen sie fünfmal jubeln. Stuttgart gewinnt klar gegen die Young Boys.

Sechs Stunden und fünfzehn Minuten vor dem Anpfiff in Stuttgart haben die Young Boys eine Medienmitteilung versendet. In ihr steht, dass der Sohn des 27-jährigen Berner Stürmers Meschack Elia unerwartet und nach kurzer Krankheit gestorben ist. Um 20.59 Uhr spricht der Stadionsprecher diese Nachricht durch die Boxen an die 60’000 Menschen in der MHP Arena. So leitet er die Schweigeminute ein. Die Spieler am Mittelkreis, die Ersatzleute und die Trainer an der Seitenlinie gehen in sich. 22 Sekunden dauert das. Und niemand, wie sonst üblich, niemand unterbricht diese 22 Sekunden mit einem Zwischenruf. Wenn ein Kind stirbt, ist die Stille stiller.

Sechs Minuten später kommen die Young Boys erneut zusammen. Diesmal an der Seitenlinie. Lukasz Lakomy entfaltet ein Trikot mit der Nummer 15, Elias Nummer, und hält es in die Höhe, sekundiert von all seinen Teamkollegen, die sich hinter ihn gestellt haben. So begeht YB diesen Moment, Sekunden nachdem Lakomy das 1:0 erzielt hat.

Der Ball, er rollt auch an diesem Tag einfach weiter

Lakomy trifft zum ersten Mal in der Champions League, aus rund 18 Metern und nach Zuspiel von Alan Virginius; zum zweiten Mal nach der Partie gegen Schachtar Donezk gehen die Berner in Führung. Aber abgesehen von einem weiteren Versuch Lakomys, diesmal von der Mittellinie, bleibt das Tor die einzige Berner Aktion. Ansonsten bestimmt der Achte der Bundesliga, was auf seinem Rasen passiert: In der neunten Minute trifft Ermedin Demirovic das Aussennetz, rund zehn Minuten später schiesst er über das Tor. Jaouen Hadjam hat den Ball vor dieser Aktion verloren, beim Dribbling im eigenen Strafraum, über den die Berner immer mehr die Kontrolle abgeben. So gleicht Stuttgart in der 25. Minute aus, weil sich Torschütze Angelo Stiller in ebendiesem Strafraum per Doppelpass mit Josha Vagnoman in Abschlussposition bringen kann.

Bei den Stuttgartern hat Trainer Sebastian Hoeness den ehemaligen Berner Fabian Rieder zum ersten Mal in der Champions League für die Startformation aufgeboten. Und in der 53. Minute bereitet Rieder das 2:1 von Enzo Millot vor. Der Treffer ist aus Berner Sicht unglücklich, weil der Linienrichter bei der Aktion zweimal die Fahne hebt. Der Videoschiedsrichter prüft. Und er bestätigt das Tor. Acht Minuten später doppelt Rieder nach: Er tritt seitlich am Strafraum einen Freistoss, flach zur Mitte, wo Chris Führich den Ball aus rund 18 Metern in der entfernten oberen Torecke zum 3:1 unterbringt. Fünf Minuten später fällt das 4:1 durch Vagnoman, eine Viertelstunde vor Schluss das 5:1 durch Yannik Keitel – zum dritten Mal bereitet Rieder vor.

Die Restviertelstunde dieser sechsten Champions-League-Niederlage lassen die Berner über sich ergehen. Irgendwie. Dann entlässt sie der georgische Schiedsrichter Giorgi Kruashvili in die Nacht, raus aus dem ausverkauften Stadion und dem Lärm, in dem sie Fussballer sind. Zurück in die Stille, in der sie Menschen sind.

Der Ticker zum Nachlesen

Ende

Viel mehr passiert nicht, dann pfeift Schiedsrichter Kruashvili die Partie ab. YB verliert gegen Stuttgart 5:1. Danke fürs Mitfiebern! Gleich folgt hier eine Zusammenfassung.

90’

Sehr viele Highlights hat das Spiel gerade nicht mehr. Torschütze Lakomy will das nächste scheinbar auch gerade verhindern, sein taktisches Foul gibt ebenfalls eine Gelbe Karte. Jetzt werden noch vier Minuten nachgespielt, dann hat das hier ein Ende für die Young Boys. Übrigens auch in der Champions League: Die Berner können potenziell nur noch 6 Punkte holen, sind damit schon sicher ausserhalb der Möglichkeit, sich noch für die Playoffs zu qualifizieren.

87’

Ganvoula hat da Glück, keine Gelbe Karte zu sehen. Im ersten Duell mit Stiller kriegt dieser einen Ellbogen ins Gesicht. Beim zweiten Duell wagt er gegen den gleichen Gegner ein hohes Bein. Gelb sieht im Anschluss dafür Ugrinic, weil er sich über etwas beim Schiedsrichter beschwert.

85’

Fabian Rieder nach dem Auftritt seines Teams schon etwas übermütig. Mit seinem Einsatz erntet er sich die Gelbe Karte.

83’

Jetzt kommt auch ein weiterer Schweizer bei Stuttgart noch zu einem Kurzeinsatz: Leonidas Stergiou kommt für Rouault in die Partie.

81’

Nach kurzer Pflege geht es für alle Beteiligten weiter. In der Zwischenzeit leistet sich YB den nächsten Wechsel: Colley kommt für Virginius.

79’

Schon wieder so eine kuriose Szene, was ist denn hier los? Dieses Mal steht David von Ballmoos im Fokus. Pfeiffer und Millot sind ausserhalb des Strafraums im Kopfball-Duell, dann rauscht der YB-Keeper heran und gibt Pfeiffer eine Kopfnuss, Millot verletzt sich auch irgendwie bei dieser Aktion.

77’

Die Leistungsträger haben Feierabend. Das Heimteam wechselt gleich dreifach, Mittelstädt, Führich und Vagnoman gehen vom Platz, Al-Dakhil, Malanga und Stenzel sind neu auf dem Platz.

TOR STUTTGART

Und ja, das nächste Gegentor fällt. Keitel versucht sich aus grosser Distanz, der Flachschuss passt genau. 5:1 für Stuttgart. Das Heimteam zeigt hier eine Gala in der zweiten Halbzeit.

71’

Noch eine Topchance für Stuttgart, aber Millot trifft den Kopfball nicht richtig – obwohl er die Flanke völlig ungestört abnehmen kann. Trainer Magnin reagiert und wechselt bei der nächsten Aktion doppelt: Hadjam und Camara haben Feierabend, Pfeiffer und Blum sind neu mit dabei.

69’

Die Young Boys schwimmen schon wieder mächtig. Wie so häufig sind sie nach einem Gegentor völlig von der Rolle und werden dann noch anfälliger. Für die Berner heisst das heute konkret: 2 Gegentore in 4 Minuten. Oder 3 Gegentore in 12 Minuten. Oder 4 Gegentore in 40 Minuten. Ein Punktegewinn rückt gerade in sehr, sehr weite Ferne.

TOR STUTTGART

Und es schlägt schon wieder ein bei den Young Boys. Zuerst steht Vagnoman alleine vor Von Ballmoos und scheitert – nur um eine Minute später zu treffen. Bei der Flanke von der linken Seite steht er nocheinmal völlig frei. Dieses Mal muss er nur noch einschieben. 4:1 für Stuttgart, ganz bittere Minuten gerade für die Berner.

Josha Vagnoman von VfB Stuttgart jubelt nach einem Tor im Spiel gegen BSC Young Boys in der MHP Arena, Stuttgart, vor jubelnden Fans.

62’

Trainer Magnin reagiert und nimmt Itten und Imeri aus dem Spiel. Ganvoula und Males stehen neu für die Young Boys auf dem Platz.

TOR STUTTGART

Ein tolles Tor, wow. Das war eine einstudierte Freistossvariante, der Ball kommt nicht hoch in die Mitte, sondern quer – und Führich zirkelt den Ball in die Maschen. Das ist das 3:1 für Stuttgart!

60’

Hadjam sieht gelb, weil er das Bein im Duell mit Rieder stehen lässt. Freistoss für Stuttgart aus aussichtsreicher Position.

58’

Zur Veranschaulichung hier der Protest der Berner festgehalten:

Spielszene aus dem UEFA Champions League-Spiel VfB Stuttgart gegen BSC Young Boys. Mohamed Ali Camara sitzt auf dem Boden, Filip Ugrinic hebt die Arme, Schiedsrichter Giorgi Kruashvili steht daneben, Torhüter David von Ballmoos in Aktion. Die Fans im Hintergrund jubeln nach dem Tor zum 2:1.

TOR STUTTGART

Und der VAR zeigt, was der Schiedsrichter (im Gegensatz zum Assistenten) bereits vermutete. Der Ball ist bei Rieders Aktion nicht mit vollem Umfang über der Grundlinie gewesen! Das Tor zählt! 2:1 für Stuttgart! Und die Berner sind fuchsteufelswild.

Ist das ein Tor?

Was für eine kuriose Szene, ist das das Tor für Stuttgart? Rieder behauptet den Ball an der Grundlinie und legt in die Mitte. Der Assistent sieht den Ball im Aus und hebt die Fahne – und Schiedsrichter Kruashvili sieht das, lässt allerdings weiterspielen. Weil die Berner zu diesem Zeitpunkt bereits aufgehört zu spielen, bezwingt Millot Von Ballmoos ohne Mühe. Der VAR schaltet sich ein.

51’

Ähnlich wie zu Beginn der Partie steht YB gerade hoch, Stuttgart bekundet Mühe mit dem Aufbauspiel.