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Meinung

Kolumne «Miniatur des Alltags»
Für die Schnecke ist keine Hürde zu hoch

Wo gibt es etwas Leckeres? Schnecken scheinen es schnell herauszufinden.
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Die Vegetation spriesst derzeit, und viele Hobbygärtner freuen sich über die heranwachsenden Salate, die demnächst auf ihren Tellern landen. Allerdings sind sie nicht die Einzigen, die sich daran genüsslich tun wollen. Wer nicht stets auf der Hut ist, liefert sich ein regelrechtes Wettrennen mit Schnecken, die hungrig über die Salatblätter herfallen. 

Und längst nützen nicht mehr alle Tricks, um gegen die Vielfrasse anzukämpfen. So erzählte eine Bekannte kürzlich, wie sie zwar ihre Salatköpfe im Hochbeet – also in einer hölzernen Kiste auf Beinen – heranzüchtet, um die ungeliebten Gäste fernzuhalten. Dennoch fand sie dort eines Morgens zu ihrer Überraschung zwei Schnecken, die sie sofort entfernte. Die beiden müssen mühsam über ein Holzbein hochgekrochen sein, um an die Blätter heranzukommen. 

Diese sportliche Leistung ist beeindruckend. Gleichzeitig fragt sich: Riechen Schnecken dermassen gut, dass sie Salatblätter über so grosse Distanzen wahrnehmen? Denn weshalb sonst sollten sie auf die Idee kommen, den langen Weg über ein Tischbein in Angriff zu nehmen, das für sie unermesslich hoch ist? Müssen sie nicht zumindest etwas Leckeres in der Höhe vermuten, damit sie diese Mühsal auf sich nehmen? Ich jedenfalls würde nie in Erwägung ziehen, die Fassade des Prime Tower hochzuklettern, nur weil ich dort oben ein Schöggeli zu finden hoffe.