Gastro-KolumneFünf Gänge in den eigenen vier Wänden
Störköchin Barbara Jud kocht bei ihren Gästen zu Hause. Ein von ihr kreierter Fünfgänger demonstriert die Vielfältigkeit der saisonalen und vegetarischen Küche.
Sich einfach hinsetzen, plaudern, Wein trinken und dazu gut essen. Bis vor wenigen Tagen verhinderten die Schutzmassnahmen diesen Genuss im Restaurant. Eine Alternative dazu sind Störköche, zum Beispiel Barbara Jud von Chuchipotpourri. Sie kocht für ihre Gäste in deren Wohnung oder liefert auf Bestellung fertige Menüs – für all jene, die zu Hause bleiben müssen.
Wir buchten Barbara Jud für ein Überraschungsmenü für vier Personen. Vegetarisch, ohne Gorgonzola und ohne Stangensellerie, dies waren die einzigen Vorgaben unsererseits. Biologische und saisonale Zutaten sind für die in der Gourmet-Küche ausgebildete Köchin – sie absolvierte ihre Lehre bei Franz Wiget, Koch des Jahres 2012 – eine Selbstverständlichkeit.
Topinambur begeistert
Zum Einstieg wurden wir mit hausgemachtem Frischkäse, Radieschen und Sprossen auf frischem Knäckebrot überrascht. Eine gelungene und leichte Kombination. Es folgte eine Karotten-Ingwersuppe mit Chimichurri-Sauce und hausgemachtem Brot mit Schwarzkümmel. Die Suppe allein war eher mild, doch die aus der argentinischen Fleischküche stammende Sauce mit Peterli und Chiliflocken verlieh dem Gericht eine würzige Note und harmonierte gut mit der Süsse der Karotten.
Es folgte ein lauwarmer Glasnudel-Salat mit saisonalem Gemüse und Feta. Randen, Rettich, Wirz und Süsskartoffeln wurden knackig serviert und entfalteten dabei eine enorme geschmackliche Vielfalt.
Doch getoppt wurde dieser Gang von der dritten Vorspeise: Quarkgnocchi an Salbeibutter mit selbst eingelegten Tomaten, knusprig gebratenem Topinambur und Kapern. Topinambur, ein knollenartiges, leicht nussig schmeckendes Gemüse, begeisterte in Kombination mit den scharfen Kapern und den süsslichen Tomaten.
Schliesslich kamen wir zum Hauptgang: einem Randen-Gersten-Burger auf grünem Gemüse, serviert mit Joghurt-Tahini-Sauce – ein erneutes Beweisstück, wie vielfältig Gemüse eingesetzt werden kann.
Mit dem Dessert – Zitronenkuchen in kleinen Würfeln serviert im Glas mit Joghurt-Mousse und caramelisierten Äpfeln – fand das Menü einen fast währschaften Abschluss. Es liess uns mehr als satt, aber sehr glücklich den Abend ausklingen – natürlich ohne Aufräumen der Küche, denn auch dies gehört zum Service der Störköchin.
Barbara Jud kocht ein Fünfgangmenü wie das beschriebene für 140 Franken pro Person. Einen Dreigänger gibts ab 100 Franken. Weitere Informationen unter www.chuchipotpourri.ch
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