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«Life» war ab 1936 das bekannteste amerikanische Reportagemagazin. «Sehen und staunen; sehen und belehrt werden»: Das war das Credo der Redaktion, die mit exklusiven mehrseitigen Fotoreportagen dem US-Publikum ein Fenster zur Welt öffnete – egal, ob es sich um Bilder aus dem Vietnamkrieg, von Olympischen Spielen, aus dem afrikanischen Dschungel oder von einer Miss-Wahl handelte. Zehn Millionen Fotografien wurden von 1936 bis zur Einstellung des Magazins im Jahr 2000 in Auftrag gegeben.
Die Blütezeit von «Life» fiel mit der glanzvollsten Ära Hollywoods zusammen, wie der mächtige Bildband «Life. Hollywood» zeigt (genau genommen sind es zwei Bände im Schuber). Darin befänden sich «mehr Stars als im Himmel», heisst es im Werbeslogan – das ist nur leicht übertrieben.
Die renommierten Fotografen des Magazins hatten sie alle vor der Kamera, Marilyn Monroe etwa, die sich 1953 auf dem Zenit ihres Schaffens zu Hause fotografieren liess; Alfred Hitchcock, der mit seinen gefiederten Stars posierte; Marlon Brando, majestätisch als Napoleon Bonaparte in «Désirée» (1954).
Dabei beschränkte man sich nicht auf glamouröse Homestorys, sondern blickte auch hinter die Kulissen der teilweise gigantischen Filmproduktionen. Bei «The Ten Commandments» wurde für das Wagenrennen eine Prachtstrasse mit 16 Sphinxen in den ägyptischen Sand gebaut. Für den Kriegsfilm «A Guy Named Joe» kreierte man 1943 einen Miniaturozean, um einen Bombenangriff über Wasser zu inszenieren.
Die Bände sind auch darum mehr als nur eine Starparade, weil es zu den meisten Bildern eine kurze Erklärung gibt, die neben filmhistorischen Aspekten auch «Fun Facts» liefert. Oder «Sad Facts». Etwa über Tippi Hedren, die sich 1971 zusammen mit ihrem Haustierlöwen ablichten liess. Später wurde sie beim Dreh des Films «Roar», in dem Dutzende Wildtiere mitspielten, von einem Elefanten schwer verletzt.
Regula Fuchs leitet das Ressort Kultur & Gesellschaft und ist Mitglied der Chefredaktion Bund/BZ. Sie schreibt über alle möglichen Kulturthemen, schwergewichtig über Film, Theater, Tanz und Fotografie.Mehr Infos
Jason Kleeb ist gelernter Fotograf undarbeitet seit 2020 als Bildredaktor für den Tages-Anzeiger.Mehr Infos