Fotoblog: Fotofestival LenzburgDer Clou sind die Bakterien
Lenzburg ist einen Monat lang das Schweizer Hauptstädtchen der Fotografie. Das Fotofestival bietet ein Panoptikum internationalen Schaffens.
«Synthesis» lautet das Thema des kommenden Fotofestivals Lenzburg, was per Definition bedeutet, dass sich zwei oder mehr Elemente vereinigen. Klingt schwammig, beschreibt aber recht gut, was diese Veranstaltung beinhaltet: vieles von ganz vielen. Über das Städtchen verteilt, sind einen Monat lang Arbeiten von Dutzenden Fotografinnen und Fotografen aus der halben Welt zu sehen.
Besonders staunenswert in diesem Panoptikum zeitgenössischen Bilderschaffens erscheint die Arbeit von Kathrin Linkersdorff, die Mikrobiologie und Kunst vereint. In ihrer Serie «Microverses» geht es vordergründig um die Schönheit verwelkender Blütenblätter.
Der Clou daran ist aber: Es sind Bakterien, die auf den Pflanzenteilen Kolonien bilden und farbige Antibiotika produzieren. Das Farbenspiel ist also das Resultat eines komplexen mikrobiologischen Prozesses.
Weiter gibt es Fotografien zur Sinnlichkeit des Essens…
… über Dunkelheit und Lichtverschmutzung…
…oder Stadtansichten, die zu einem Diashow-Video zusammengefügt wurden.
Marta Zgierska wiederum erschafft Selbstporträts, auf denen sie selber gar nicht zu sehen ist – stattdessen zeigen sie markante Objekte des Alltags wie einen Laternenpfahl, der von einer Glyzinie umrankt ist.
Von Luisa Dörr sind Bilder bolivianischer Skateboarderinnen zu sehen, die ihren Sport in den unpraktischsten aller Kleider ausüben, nämlich in Polleras. Das sind die übereinandergeschichteten Röcke indigener Frauen, die ihnen während der spanischen Eroberung aufgezwungen wurden. Bei den Skaterinnen sind die Polleras allerdings nicht ein Zeichen von Diskriminierung, sondern von Stärke.
Fotofestival Lenzburg, 25. Mai bis 23. Juni
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