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Kandersteg: Gelände in Bewegung
Nach Felssturz am Spitzen Stein beruhigt sich die Lage

Das Rutschgebiet des Spitzen Steins (links der Bildmitte): Hier ist ein Rutschhang von einer halben Million Kubikmetern im Rutschen begriffen.

Nur drei Tage nachdem unterhalb des Spitzen Steins ein Felspaket von 10’000 Kubikmetern in einer grossen Staubwolke abgestürzt war, drohen offenbar weitere Abbrüche: «Die Schuttrutschung im unteren, zentralen Bereich der Flanke am Spitzen Stein hat sich seit Dienstag stark beschleunigt», teilt die Einwohnergemeinde auf ihrer Website mit. Im beschleunigten Bereich einer Kubatur von rund 500’000 Kubikmetern werden Bewegungsraten von bis zu 20 Zentimeter pro Tag erreicht. «Solch hohe Bewegungen wurden dort bisher nicht gemessen», lässt die Gemeinde verlauten.

Im Zuge der Lagebeurteilung am Donnerstagmorgen konnten die Behörden Gutes vermelden: «Die maximalen Bewegungsraten liegen mittlerweile deutlich unter 10 Zentimetern pro Tag». Dennoch könne ein Absturz grösserer Schuttkubaturen aus der zentralen Schuttrutschung nicht ausgeschlossen werden, weshalb die Gefahrenstufe für die dauerhafte Sperrzone vorderhand auf Stufe «gross» belassen wird.

Für den Uferbereich beim Oeschinensee direkt ausserhalb der Sperrzone gilt neu die Gefahrenstufe «erheblich». Dieselbe Gefahrenstufe gilt ebenfalls für den Bereich zwischen der Skibrücke und der Licht- und Wasserwerk AG.

Diese Gefahrenkarte publizierte die Gemeinde Kandersteg am Mittwoch auf ihrer Website.

In Absprache mit der Gemeinde wird der südliche Seeuferbereich beim Oeschinensee direkt ausserhalb der Sperrzone bis auf weiteres gesperrt. Fahrten zum Oeschinensee via Pumpenhang sind Instruierten mit Zugang zum Pegelwarnsystem Oeschibach vorbehalten. Bis auf weiteres sind keine Fahrten via Rinderstutz möglich. Der Zugang zur Doldenhornhütte via Bärentritt sowie der Wanderweg Grünenwald sind bis auf weiteres ebenfalls gesperrt.

Die Einwohnergemeinde Kandersteg stellt die nächste Lagebeurteilung am frühen Freitagmorgen in Aussicht – bei Bedarf auch früher. Sollte sich der Beruhigungstrend aber bis dahin fortsetzen, «wird eine Rücknahme der Gefahrenstufen und Sicherheitsmassnahmen auf den Level der Vorwoche in Betracht gezogen», heisst es auf der Homepage der Gemeinde.

Erst am vergangenen Dienstagmorgen waren 10’000 Kubikmeter Felsgestein aus dem mittleren Ostgrat des Rutschgebietes unterhalb des Spitzen Steins abgerutscht. Sämtliches Sturzmaterial lagerte sich innerhalb der verhängten permanenten Sperrzone ab. Wegen der herrschenden Trockenheit kam es zu einer starken Staubentwicklung.

mb/bpm