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Super-G in St. Moritz
Gisin zeigt es den Kritikern, Gut-Behrami ist ratlos

Ein Ergebnis, das gut tut: Michelle Gisin wird in St. Moritz Vierte.
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Sie wusste, dass sich alles um dieses eine Thema drehen würde. Und doch gab sie am Schluss des gut zehnminütigen Gesprächs zu, dass sie ein wenig genervt sei von der Diskussion. Michelle Gisin wurde mit ihrem missglückten Saisonstart konfrontiert, vor allem aber mit ihrem im Frühling vollzogenen Skimarkenwechsel. Von Rossignol stiess sie zu Salomon – und ihre neuen blauen Latten erwiesen sich nicht als das Gelbe vom Ei.

Wenig hatte funktioniert in den ersten Wochen des Winters, gerade im Slalom und Riesenslalom konnte sie nicht ansatzweise mithalten mit den Besten. Der Erklärungsansatz mit dem neuen Produkt unter den Füssen lag auf der Hand, zumal auch andere Athleten, die nun bei Salomon engagiert sind, Mühe bekunden. Erwähnt seien etwa die Walliserin Camille Rast oder Riesenslalom-Weltmeister Mathieu Faivre.

Ein wenig verunsichert wirkte Gisin schon nach den vielen Rückschlägen. Und natürlich kam die Frage auf, welchen Grund es denn gegeben habe, den Ausrüster zu wechseln, nach einer Saison mit Olympia-Gold und 20 Top-10-Plätzen im Weltcup. Vor den Heimrennen in St. Moritz zeigte sich die Engelbergerin bemüht, Zuversicht auszustrahlen, mit Nachdruck verwies sie auf Fortschritte in der Materialabstimmung. Und wurde am Sonntag im Super-G mit Platz 4 erlöst. Gisin sprach von einem Befreiungsschlag, sie sei unglaublich glücklich, und sie entschuldigte sich sogar für ihre Jubelschreie. «Das war völlig übertrieben, ich weiss. Aber es war so wichtig, dass ich endlich wieder einmal richtig geil Ski gefahren bin.»

Das Risiko war ihr bewusst

Nur 17 Hundertstel fehlten Gisin aufs Podest, deren 57 auf Mikaela Shiffrin, die vor Elena Curtoni und Romane Miradoli gewann. Shiffrin feierte ihren 77. Sieg im Weltcup und sagte, sie würde St. Moritz lieben. Die Amerikanerin kommt der einst für unerreichbar geltenden Marke Ingemar Stenmarks (86 Erfolge) immer näher. Man bedenke: Sie ist erst 27.

Doch zurück zu Gisin und der Frage nach dem Markentransfer. Bei Rossignol gab es Sparrunden in den letzten Jahren, zudem war immer wieder von einer Vorzugsbehandlung für Petra Vlhova die Rede. Die Schweizerin ihrerseits hätte sich eine intensivere Betreuung gewünscht, mehr Unterstützung auch für ihren Servicemann. Bei Salomon, wo weit weniger Spitzenathletinnen unter Vertrag stehen, ist dies gewährleistet, «die Wege sind kürzer, und wenn was ist, wird es sofort angepasst». Zuletzt ging es indes vorwiegend ums Lösen von Problemen. Und Gisin sagte zu den Verantwortlichen mehrmals: «Hört auf, euch ständig zu entschuldigen.»

Nach rund 15 Jahren bei Rossignol hat die 29-Jährige damit gerechnet, dass nicht auf Anhieb alles klappen würde mit den neuen Ski. Ihr war auch das Risiko bewusst, das sie eingegangen ist. Einen so holprigen Start aber wird sie nicht befürchtet haben, wobei sie differenziert. In Killington habe das Material überhaupt nicht gepasst, ansonsten seien ihre Fahrfehler respektive vor Wochenfrist in Sestriere ihr Gesundheitszustand der Grund für die unbefriedigenden Ergebnisse gewesen. Im Piemont war sie vor dem ersten Slalomlauf zitternd am Start gestanden.

Goggia für einmal ohne Harakiri-Linie

Noch am Mittwoch sagte Gisin, es gäbe viele Stimmen, die alles besser wüssten als sie. Nun dürften sie ein wenig verstummen nach diesem vierten Rang. «Und sowieso: Es ist erst Dezember, das ist etwas gar früh, um eine ganze Saison zu verfluchen.»

«Wir wissen nicht, was los ist»: Lara Gut-Behrami ist nach dem Super-G ratlos und freut sich auf Weihnachten.

So erleichtert sich die Kombinations-Olympiasiegerin gab, so ernüchtert wirkten ihre Teamkolleginnen. Lara Gut-Behrami gab auch im dritten Rennen im Engadin Rätsel auf, für Rang 8 und den grossen Zeitverlust im ersten Streckenteil, in dem sie nur die 44. Abschnittszeit fuhr, hatte sie keine Erklärung. «Wir wissen einfach nicht, was los ist. Im Moment bin ich eher langsam unterwegs», resümierte die Tessinerin, die über Weihnachten nicht zu viel ans Skifahren denken will. Joana Hählen wurde 13., Corinne Suter 15.

Weitaus besser erging es Sofia Goggia (5.), die nach ihrem Handbruch und der Operation am Freitag erneut glänzte. Für einmal verzichtete die Italienerin – vernünftigerweise – auf die gewohnte Harakiri-Linie.

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