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Angeschlagene Lara Gut-Behrami
Ihr Rücken schmerzt nur schon beim Autofahren

Kräftezehrend: Die Belastung im ganzen Winter geht längst nicht mehr spurlos an Lara Gut-Behrami vorbei.
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31 ist Lara Gut-Behrami, erst 31, könnte man denken. Aber sie sagt: «Ich spüre das Alter.»

Zum 15. Mal schon tritt die Tessinerin in St. Moritz an, wo sie gejubelt und gelitten, wo es Siege wie Stürze gegeben hat. Angereist ist sie mit dem Auto, und genau das ist nicht unproblematisch. Denn Gut-Behrami hat Mühe beim Fahren, «ich bekomme immer Rückenschmerzen, das war früher nicht der Fall». Sie sei öfters verletzt gewesen, hält die Super-G-Olympiasiegerin fest. «Vielleicht hat meine Hüfte nicht mehr so viel Spass, ein paar Stunden lang im Auto zu verbringen und dann Rennen bestreiten zu müssen.»

Am Tag nach ihrem Triumph im Riesenslalom Ende November in Killington ging es Gut-Behrami nicht gut. «Ich habe mich miserabel gefühlt», sagt sie. «Nach dem Rennen sass ich vier Stunden im Auto, kam um 23 Uhr ins Bett, musste um 5 in der Früh wieder aufstehen – und verbrachte dann noch fünf Stunden im Flieger Richtung Lake Louise. Wenn man in einem Buch danach sucht, was Erholung ist, steht bestimmt nicht das.» Mit 18 habe ihr das nichts ausgemacht, nun jedoch merke sie, wie sie mehr Zeit benötige für die Regeneration. «Ich muss ja bis Ende Saison durchhalten.»

«Ich sollte meine Füsse hochlagern»

Gut-Behrami weilt öfters beim Physiotherapeuten, regelmässig bereits am Morgen, um den Körper zu aktivieren. Sie müsse deutlich mehr machen als früher, um sich fit zu fühlen, sagt die Gewinnerin von 35 Weltcuprennen. «So sind die Tage voll. Dabei sollte ich die Füsse auch mal hochlagern können. Nur kann ich das nicht wirklich. Komme ich nach Hause, habe ich das Gefühl, ich müsse alles nachholen, was ich im letzten Monat nicht machen konnte, weil ich unterwegs war.»

Wolle sie noch ein paar Saisons weitermachen, müsse sie das ändern können. «Das Leben ist nicht schwerer als früher, aber ich muss an mehr Dinge denken als noch vor fünf Jahren.» Wobei das Alter auch Vorteile mit sich bringt: Beim Besichtigen gehört Gut-Behrami dank ihrer Erfahrung mittlerweile zu den Schnellsten. Und sie hat es nicht mehr nötig, bei jedem Wind und Wetter zu trainieren.

Wie weiter? Spekulationen über einen allfälligen Rücktritt von Lara Gut-Behrami gibt es schon lange. 

Spekulationen betreffend eines allfälligen Rücktritts der Doppelweltmeisterin von 2021 gibt es schon länger, sie selbst unternahm in der letzten Saison wenig, um den Gerüchten entgegenzuwirken. Bis 34 werde sie sicher nicht mehr fahren, sagte sie etwa, da habe sie Besseres zu tun. Der vergangene Winter hat der Athletin zugesetzt, physisch wie psychisch, sie war zweimal hartnäckig erkältet, stürzte in St. Moritz fürchterlich und erkrankte an Corona. Solche Rückschläge würden ihr weit mehr zusetzen als in jungen Jahren, hiess es, sie spüre die Strapazen und denke immer mehr ans Leben abseits der Pisten.

Doch wer sich nun umhört, etwa bei den Trainern, der kommt zum Schluss, dass Gut-Behrami so schnell kaum Schluss machen wird mit der Skikarriere. Nicht zuletzt deshalb, weil sie dafür zu erfolgreich unterwegs ist. In Killington siegte sie, obwohl es windete, der Lauf eher kurz, langsam und stark drehend gesetzt war, sie am Tag zuvor schlecht trainiert hatte und eigentlich nichts nach ihren Wünschen gelaufen war.

Und so antwortet Gut-Behrami auf die mit einem Jahr Distanz nochmals gestellte Frage, ob sie bis 34 weiterfahren werde, längst nicht mehr so resolut. Sie sagt: «Eher nicht.»