Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Flughafen Zürich
Initiative für sieben Stunden Nachtruhe am Flughafen steht

Ein Flugzeug von Swiss International Air Lines (SWISS) rollt neben der Terminal 1 und der Kontrollturm in der Nacht fotografiert auf dem Flughafen Zuerich am 5. Juni 2019 in Kloten. (KEYSTONE/Gaetan Bally)
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Fair in Air vermeldet einen Erfolg. Die Nachtruhe-Initiative der Bürgerorganisation zur Reduzierung des Fluglärms kommt zustande. Dies geht aus einer aktuellen Mitteilung hervor. Eine Unterschriftensammlung sei erfolgreich verlaufen, die Anzahl von 6000 Unterschriften übertroffen worden.

Die Initiative fordert, dass eine siebenstündige Nachtruhe eingehalten werden muss. Die Idee einer siebenstündigen Nachtruhe ist nicht neu. Zwischen 23 und 6 Uhr dürfen am Flughafen Zürich keine Flüge geplant werden, doch darf die halbe Stunde zwischen 23 und 23.30 Uhr zum Verspätungsabbau genutzt werden. Für spätere Starts und Landungen ist eine Ausnahmebewilligung nötig. Zwischen 23 und 23.30 Uhr wird regelmässig geflogen. Allein im vergangenen Juli passierte das mehr als 500 Mal – mit 247 Starts und 300 Landungen. Teilweise wurde auch nach Mitternacht noch geflogen.

Staat soll Massnahmen ergreifen

Gefordert wird auch, dass der Staat Übertretungen der Aufsichtsbehörde des Bundes meldet und Massnahmen ergreift bei Verletzungen des Nachtflugverbotes. «Die regelmässige Verletzung der Nachtruhesperre durch die Flughafen Zürich AG soll mittels der vorliegenden Initiative unterbunden werden», schreibt Fair in Air. Präsident Georg Brunner nennt die Initiative einen wesentlichen Schritt zur Verbesserung der Lebensqualität rund um den Flughafen Zürich.

Auftrieb erhalten hatte die Diskussion um die Nachtruhe am Flughafen Zürich zuletzt im Vorfeld der Abstimmung zu den Pistenverlängerungen. Die Befürworterinnen und Befürworter der verlängerten Pisten hatten argumentiert, dank dem Ausbau komme es zu weniger Verspätungen. Und damit zu mehr Ruhe in den Nachtstunden.

Die Initiative unterstützt hatten neben Fair in Air fünf weitere Antifluglärmorganisationen. Sie wird laut Fair in Air am Montag um 11 Uhr an die Direktion der Justiz und des Innern in Zürich übergeben. Danach werden die Unterschriften geprüft und – falls alles gut ist – die Initiative für gültig erklärt. Anschliessend kommt sie in den Kantonsrat, der einen Gegenvorschlag ausarbeiten könnte. Unabhängig davon haben schliesslich die Stimmberechtigten im Kanton über die Initiative zu befinden.

Pro Flughafen hat scharf reagiert

Die Reaktion von Pro Flughafen liess nicht lange auf sich warten und fällt sehr scharf aus. Die Initiative wird von dem Verein als «Flugverbots-Initiative» bezeichnet und als Angriff den Flughafen. Sie wolle, dass Verspätungsabbau grundsätzlich nicht mehr zulässig sei. Es handle sich um einen Direktangriff auf den Drehkreuz-Betrieb am Flughafen Zürich. Pro Flughafen ist zudem der Meinung, die Initiative sei rechtswidrig und damit ungültig.

Der Flughafen Zürich AG attestiert Pro Flughafen grosse Anstrengungen für einen möglichst pünktlichen Flugbetrieb.