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Meinung

Eine nicht repräsentative Umfrage
Was Bündner an Zürchern echt nervt

Skifahrer geniessen die Abfahrt bei der Eroeffnung der Skisaison, am Samstag, 19. November 2022, auf Parsenn in Davos. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)
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Bündnerinnen und Bündner müssen sich oft anhören, sie seien Hinterwälder. Sture Eigenbrötler. Alles Bauerntrampel, die Subaru fahren. Scharf auf Subventionen.

Und umgekehrt? Was halten Bündnerinnen und Bündner eigentlich von Zürcherinnen und Zürchern? Wir haben ein paar fiese Gegen-Klischees gesammelt. In einer nicht repräsentativen Umfrage im Bündner Freunde-Netzwerk.

Es gibt kein «Bündnerland»!

Es beginnt schon dabei, wenn die Unterländer sagen, sie würden ins «Bündnerland» fahren. Graubünden ist nicht das Bündnerland! Es spricht ja auch niemand vom «Zürcherland», «Bernerland», «Nidwaldnerland», «Baslerland», «Schaffhauserland» oder «Tessinerland».

«Oba aba» oder «Lenzi»: Zürcher sagen alles falsch

Mit dem Satz «vu Khur oba aba» imitieren Zürcherinnen und Zürcher gerne mal die Bündner. Aber sie machen es falsch. Es klingt zu forciert. Nicht gut und nicht schön. Den Satz benutzt übrigens niemand in Graubünden.

Aber das ist nicht mal das Schlimmste. Was Bündnern wirklich in den Ohren schmerzt, ist, wenn Zürcher sagen: «Gömmer id Lenzi» (gemeint ist Lenzerheide). Korrekt heisst es: «Miar gönnd uf d Heid». «UF D HEID!» (Nur zur Wiederholung, damit sich das einprägt.)

Auch einige Bündner Namen werden von Unterländern gerne falsch ausgesprochen. Nehmen wir beispielsweise Curdin Caviezel. Eine Zürcherin würde Cúrdin Cáviezel sagen. Aber rätoromanische Namen werden üblicherweise nicht auf der ersten Silbe betont. Richtig ist also: Curdín Cavíezel. Dasselbe gilt für Flurín Cadonáu, Denóth oder Deplázes. (Noch eine Klammerbemerkung zu den Namen: Nein, in Graubünden kennen sich nicht alle.)

Wenn jemand allerdings bei den Dörfern «La Punt Chamues-ch» oder «S-chanf» ins Aussprache-Straucheln kommt, ist das nicht weiter schlimm. Das ist wirklich high-level!

Das Reh und der Hirsch: Unterländer haben keine Ahnung von Tieren

«Ein Reh ist doch ein weiblicher Hirsch, oder?», denken manche Zürcherinnen und Zürcher. NEIN! Das sind zwei verschiedene Tierarten. Es gibt Hirsche und Hirschkühe, Rehe und Rehgeissen. Das Reh ist demnach übrigens auch nicht ein junger Hirsch. Und nein, Bambi war auch kein Reh.

Ruhe!: Die Lautstärke

Ob sie in der Rhätischen Bahn telefonieren oder im Restaurant, auf der Sesselbahn oder im Dorflädeli miteinander reden, Zürcherinnen und Zürchern wird in Graubünden nachgesagt, ihr Organ sei etwas zu laut. Dieses Vorurteil stimmt. Es gibt es sogar einen Beweis dafür: Magdalena Martullo-Blocher.

Top ausgerüstet, aber unsportlich: Zürcher stören auf der Skipiste

Ob auf der Piste oder dem Biketrail – Zürcherinnen und Zürcher sind meist top ausgerüstet mit den Besten Sportutensilien: Fullface-Helme und scharf geschliffene Stöckli. Böse B¨ündner Zungen behaupten aber, eine so teure Ausrüstung wäre gar nicht nötig, denn damit fahren würden viele ja eh nicht können – oder nicht wollen, weil sie «um 9 Uhr schon zum Cüpli gehen».

Der Skifahrstil der Zürcherinnen und Zürcher wird manchmal belächelt, weil sie die Ski zu eng aneinander fahren und damit halt aussehen «wie ein Tourist». Oder er wird auch als rücksichtslos bezeichnet, «weil sie mitten auf der Piste oder auf der Loipe einfach stehen bleiben». Tipp: Der Pistenrand wäre für einen Stopp geeigneter.

Autofahren in den Bergen

Mehrfach genannt in der nicht repräsentativen Umfrage sind auch die Autofahrkünste von Zürcherinnen und Zürchern am Berg. «In den Kurven schleichen und auf den geraden donnern», beschreibt eine Umfrage-Teilnehmerin den Fahrstil. Ihnen wird ausserdem vorgeworfen, dass sie nicht wissen, wie man Schneeketten montiert. Aber das ist auch wirklich schwierig.

Im Grunde gilt aber: «Püntner hännd Züzis scho gära». Trotz ihrer Fehler.