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Federer startet heute in Basel – sicher nicht zum letzten Mal

Roger Federer, mittlerweile ein Evergreen in Basel. (Foto: Keystone)
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Seit Freitag trainiert Roger Federer in Basel, heute Abend (ab 19.30 Uhr im Liveticker) startet er in der St.-Jakobs-Halle gegen den 30-jährigen deutschen Qualifikanten Peter Gojowczyk (ATP 111), gegen den er 2:0 führt. Schon jetzt ist klar, dass sein 19. Start nicht sein letzter an seinem Heimturnier bleiben soll: Auch 2020, wenn das Turnier sein 50-Jahr-Jubiläum feiert, will der dann 39-Jährige erneut dabei sein. Ein neuer Vertrag mit den Swiss Indoors wurde eben abgeschlossen.

Sie kommen mit Ihrer längsten Siegesserie in Basel im Rücken an die Swiss Indoors, 20 Einzel und 4 Titel gewannen Sie nun in Folge. Mit welchen Erwartungen starten Sie?

Meine Erwartungshaltung ist immer vorsichtig, auch wenn meine Form stimmen sollte. Auf schnellen Indoorbelägen kann aber schnell etwas passieren. Andererseits habe ich viel Selbstvertrauen. An Hallenturnieren fühle ich mich immer wohl, diese Bedingungen sind für mich sehr natürlich. Es beflügelt mich auch, dass ich hier stets mit den Fans im Rücken spielen kann, während es meine Gegner teilweise nervös macht.

Was würde Ihnen ein 10. Titel in Basel bedeuten?

Das wäre schon sehr speziell. Du denkst nie, dass du ein Turnier zehnmal gewinnen könntest. Das sind unglaubliche Zahlen. Ich erinnere mich, als Rafa (Nadal) dies in Monte Carlo erstmals schaffte. Schon als Kafelnikow einst zum fünften Mal in Moskau gewann, dachte ich: Wow. Man muss sehr lange sehr erfolgreich gespielt haben, und alles muss stimmen – die Bedingungen, die Stadt, das Publikum. Für mich ist es eine Kombination von allem.

«Mein Ziel war, dass dieser Vertrag nun automatisch weiterläuft, solange ich spiele.»

Wurde Ihr ausgelaufener Vertrag mit den Swiss Indoors inzwischen verlängert?

Ja, vor einigen Tagen. Mein Ziel war, dass dieser Vertrag nun automatisch weiterläuft, solange ich spiele. Und das haben wir nun so geregelt. Für mich war ohnehin klar, dass ich jedes Jahr hier antreten werde, solange ich professionell Tennis spiele. Und es ist auch wichtig für die Organisatoren, dass sie wissen, dass sie mit mir rechnen können. Alles Geld, das ich hier erhalte, gebe ich an meine Stiftung weiter.

Erstmals seit sechs Jahren starten Sie schon am Montag ins Turnier. Was ändert sich für Sie dadurch?

Ich musste aufpassen, dass ich vor dem Turnier nicht zu viele Verpflichtungen einging, ich musste mich etwas bremsen. Immerhin kam ich auch etwas später nach Basel als sonst wegen des Schauturniers in Tokio. Meine Vorbereitung war deshalb etwas weniger gut als sonst, aber wenn ich die erste Partie gewinne, ist es für die Fortsetzung des Turniers umso besser. Der Start ins Turnier ist extrem wichtig.

Rafael Nadal hat am Samstag geheiratet. Wären Sie zur Hochzeit eingeladen gewesen?

Nein, aber das hatte ich auch nicht erwartet. Wir kommen zwar sehr gut miteinander aus, aber an deine Hochzeit lädst du doch jene Leute ein, mit denen du in deinem Leben am meisten Zeit verbracht hast und die du am besten magst. Das ist auch kein Problem. Ich gratulierte ihm – und wusste auch, dass er nicht sofort zurückschreiben wird, weil er hoffentlich am Feiern war. Aber ich freue mich darauf, ihn zu sehen und ihn zu fragen, wie alles war. Ich hoffe, dass es sein schönster Tag war.

«Die Jungen sind stärker geworden.»

Diese Saison brachte zwar keine neuen Grand-Slam-Sieger hervor, aber die Jungen sind stark aufgekommen, angeführt von Medwedew, der Sie noch von Rang 3 verdrängen könnte. Sehen Sie das auch so?

Das würde ich schon sagen. Die Jungen sind stärker geworden, einige stehen an der Schwelle und klopfen immer lauter an die Tür. Medwedew zeigte zuletzt, was er bringen kann, auch im Final des US Open gegen Rafa. Ich glaube, dass seine Erfolge bei vielen anderen etwas auslösen könnten, bei Spielern wie Zverev, Chatschanow, Rublew, Shapovalov... Er machte ihnen etwas vor und könnte zum Schlüssel werden. Die denken doch: Wenn es Medwedew schafft, mit dem man eher weniger gerechnet hatte, dann sollte ich doch vergleichbare Resultate erreichen können. Seine Erfolge könnten dafür sorgen, dass die anderen Jungen nächstes Jahr noch schneller aufkommen. Ich wäre nicht überrascht, wenn sich nächstes Jahr bis zu fünf Junge für das ATP-Finale qualifizieren würden. Und man darf auch Dominic Thiem nicht vergessen.

Was trauen Sie dem 26-jährigen Österreicher noch zu?

Er wird in den nächsten fünf Jahren noch locker zu einigen Chancen kommen, Grand-Slam-Titel zu gewinnen. Er spielt auf verschiedenen Belägen gut, gewann Indian Wells, Barcelona, stand in Paris zweimal im Endspiel. Er wird ein wichtiges Wörtchen mitzureden haben.

Hoffen Sie, dass Nadal, Djokovic und Sie sich noch eine Weile behaupten können? Oder wäre es auch gut für das Tennis, neue Champions zu haben?

Das spielt momentan gar keine Rolle. Wenn die älteren Spieler weiter siegen, wird Geschichte geschrieben. Und sollte es neue Sieger geben, gäbe es neue Rivalitäten, über die man berichten könnte. Solange wir drei noch spielen, ist ohnehin alles gut. Die grosse Änderung wird kommen, wenn wir einmal nicht mehr dabei sind. Aber egal, wer nächstes Jahr die Grand-Slam-Titel holt – die Geschichten werden gut sein.