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Massnahmen für Volksschule
Weniger Handys und «keine linken Ideologien»: So will die FDP die Schule reformieren

Unterricht im Bewegten Klassenzimmer der Klasse 3c an der Primarschule Gotthelf, fotografiert am Mittwoch, 17. Mai 2023 in Basel. (KEYSTONE/Christian Beutler)
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Bereits im Sommer hatte Parteipräsident Thierry Burkart in einem Interview mit dieser Redaktion bemängelt, Schulabgängerinnen und -abgänger könnten nicht mehr rechnen und lesen. Die integrative Schule lasse sowohl Lernschwache als auch Begabte im Stich.

Die FDP will die integrative Schule abschaffen und Förderklassen einführen. Zudem soll das Erlernen der deutschen Sprache Priorität haben. Dies sind zwei von fünf Massnahmen, mit denen die Partei die Schule umbauen will. Sie spricht von einer «Rettung der Volksschule», wie die FDP am Freitag bei der Präsentation des Pakets den Medien mitteilten.

Die FDP hatte ihr Strategiepapier mit dem Titel «Volksschule am Anschlag: Zurück zum Bildungsauftrag» bereits im Juni an ihrer Delegiertenversammlung präsentiert. Nun hat sie ihre Forderungen präzisiert und das Paket am Freitag den Medien vorgestellt.

Sie spricht von einer «Toolbox zur Rettung der Volksschule». Denn heute könnten Schulabgängerinnen und -abgänger nicht mehr rechnen und lesen, und die integrative Schule lasse sowohl Lernschwache als auch Begabte im Stich. «Die Volksschule soll sich wieder auf das Vermitteln von Wissen als Kernaufgabe konzentrieren können», sagte FDP-Päsident Burkart.

Keine «woken» Lehrmittel

Zu den fünf Vorstössen der «Toolbox» der Freisinnigen gehört die Abschaffung der integrierten Schule und die Einführung von Förderklassen. Eine künstliche und teure Gleichmacherei nütze niemandem und untergrabe die Chancengleichheit. Auch bei der Sprache will die FDP ansetzen: Kinder, die bei der Einschulung zu wenig gut Deutsch sprechen, sollen zuerst eine Sprachklasse besuchen und danach in die Regelklasse wechseln.

Im Weiteren fordern die Freisinnigen weniger Bürokratie und ein striktere Regeln für Handys. Die FDP spricht von einem «gesunden Umgang» mit dem Smartphone in den Schulen. Smartphones und ähnliche Geräte sollten nicht während des Unterrichts verwendet werden, sofern diese nicht Teil einer Unterrichtseinheit seien.

Zudem wollen sie «keine ideologische Indoktrinierung der Kinder». Darunter verstehen sie beispielsweise Lehrmittel, die sie «woke» nennt. Der Unterrichtsstoff müsse möglichst neutral vermittelt werden.

Auch gegen eine Abschaffung der Schulnoten spricht sich die FDP aus. In den kantonalen Parlamenten seien bereits über 30 politische Vorstösse zu diesen fünf Themenkreisen eingereicht worden oder geplant, schrieb die Partei.

Noten nicht abschaffen

Die Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) wollte auf Anfrage von Keystone-SDA keine Stellung nehmen zu den Forderungen der FDP. Weder die EDK als Konferenz noch Silvia Steiner als Präsidentin würden politische Vorstösse von Parteien kommentieren, hiess es.

Der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) teilte mit, die FDP renne mit einigen Vorschlägen auch bei den Berufsverbänden offene Türen ein. Zur integrativen Schule schrieb Zentralpräsidentin Dagmar Rösler, es sei in praktisch keinem Kanton so, dass sämtliche Kinder und Jugendlichen die Regelklassen besuchen. Die integrative Schule gebe es nicht ohne separative Gefässe: «Das Credo des LCH ist: soviel Integration wie möglich, so viel Separation wie nötig.»

In Bezug auf die Priorisierung der deutschen Sprache bezweifelt der Dachverband, dass die Separation von Fremdsprachigen in Spezialklassen wirklich die Sprachkompetenz fördere. Wichtiger erscheine die Integration in die Regelklassen mit den nötigen Ressourcen für zusätzlichen Deutschunterricht.

SDA/sas