Super LeagueSchlusslicht Thun bestraft FCZ für zehn Minuten Tiefschlaf
Nach zwei Siegen in Folge ein 2:3 in Thun: Die Zürcher liegen früh 0:3 zurück - und können nicht von einer 45-minütigen Überzahl profitieren.
Im Thuner Regen stürmen die Zürcher verzweifelt, zu elft tun sie das gegen noch zehn Gegner. Sie stemmen sich gegen die drohende Niederlage, aber es tut sich keine Lücke auf. Und darum heisst es nach 93 Minuten 2:3. Der FCZ verliert zum zweiten Mal seit Wiederbeginn der Meisterschaft. Und das heisst auch: Der FC Thun tritt den letzten Tabellenplatz an Xamax ab - und er überholt zumindest bis heute auch den FC Sion auf Platz 8. Thuns Captain Leonardo Bertone sagt: «Es war eine gute Teamleistung von uns, vor allem in der zweiten Halbzeit.»
Thuns fulminante 10 Minuten
Was sich in der Stockhorn-Arena vor der Pause zuträgt, ist unterhaltsam, ja spektakulär für die paar hundert Zuschauer. Unter ihnen befindet sich auch Urs Fischer - der heutige Trainer von Bundesligist Union Berlin schaut zwei seiner früheren Teams zu. Die Thuner beginnen forsch und überfordern die Zürcher, die trotz zuletzt zwei Siegen in St. Gallen (4:0) und gegen Lugano (1:0) jedes Selbstvertrauen vermissen lassen. Und die ohne die verletzten Antonio Marchesano, Aiyegun Tosin, Becir Omeragic, Mimoun Mahi sowie den gesperrten Blaz Kramer auskommen müssen.
Zehn Minuten brauchen die Berner Oberländer für drei Tore: Simone Rapp verwertet eine Hereingabe von Nias Hefti (11.); Matteo Tosetti lässt das 2:0 mit einer Direktabnahme nach erneuter Vorarbeit Heftis folgen (14.); und schliesslich erhöht Grégory Karlen. Die Aktionen sind sehenswert, ja, aber gleichzeitig verhält sich der FCZ in der Defensive erschreckend schwach. Oder vielleicht besser: Er gönnt sich einen Tiefschlaf. Willie Britto gibt beim 0:1 keine gute Figur ab, beim 0:2 steht Michael Kempter zu weit weg von seinem Gegenspieler, vor dem 0:3 lässt sich Mirlind Kryeziu viel zu leicht ausspielen.
Ein Foul mit Folgen
Aber zur Geschichte der ersten Halbzeit gehört eben auch, dass sich die Mannschaft von Ludovic Magnin zurückmeldet. Aus dem Nichts trifft Mirlind Kryeziu nach einem Corner von Benjamin Kololli (31.), dann verwertet Kololli einen Foulpenalty, den Schiedsrichter Lionel Tschudi nach Intervention des VAR gegeben hat. Und: Basil Stillhart büsst für sein Foul an Nathan mit der Gelb-Roten Karte.Thun muss in der zweiten Hälfte zu zehnt gegen elf Zürcher auskommen - und wehrt sich erfolgreich. Der eingewechselte Toni Domgjoni vergibt für den Gast eine vorzügliche Chance (54.), Michael Kempter scheitert an Goalie Guillaume Faivre (74.), aber etwas Zählbares schaut nicht mehr heraus. (pmb)
Telegramm:
Thun – FC Zürich 3:2 (3:2)
1000 Zuschauer. – SR Tschudi. – Tore: 11. Rapp (Stillhart) 1:0. 14. Tosetti (Hefti) 2:0. 21. Karlen 3:0. 31. Mirlind Kryeziu 3:1. 45. Kololli (Foulpenalty(Foul Stillhart an Nathan) 3:2.
Thun: Faivre; Joss, Havenaar, Stillhart, Hefti; Tosetti (46. Sutter), Bertone, Hasler; Karlen; Bandé (61. Fatkic), Rapp.
Zürich: Brecher; Britto (46. Domgjoni), Nathan, Mirlind Kryeziu, Kempter (81. Pa Modou); Janjicic (46. Sohm), Hekuran Kryeziu; Rüegg, Winter, Schönbächler (73. Koide); Kololli.
Bemerkungen: Thun ohne Castroman und Glarner (beide gesperrt) sowie Salanovic (verletzt), Zürich ohne Kramer (gesperrt) sowie Tosin, Marchesano, Omeragic und Mahi (alle verletzt). 45. Gelb-Rote Karte gegen Stillhart wegen Fouls. Verwarnungen: 44. Stillhart (Foul). 73. Domgjoni (Foul). 75. Havenaar (Foul). 85. Hasler (Foul). 90. Karlen (Foul). 93. Rapp (Foul).
Rangliste:
1. St. Gallen 27/54. 2. Young Boys 27/52. 3. Basel 27/46. 4. Servette 27/41. 5. Zürich 27/38. 6. Luzern 26/35. 7. Lugano 27/33. 8. Thun 27/25. 9. Sion 26/24. 10. Neuchâtel Xamax FCS 27/22.
Thun
Zürich
Das wars, zu Zehnt rettet der FC Thun die Führung aus der ersten Halbzeit über die Zeit und verlässt damit zum ersten Mal seit 18 Runden den letzten Tabellenplatz!
Rapp sieht ganz spät jetzt auch noch gelb, aber bald dürfte hier durch sein.
Da war sie die späte Chance zum Ausgleich!! Kryeziu kommt nach einem ping pong Ball im Strafraum an den Ball, aber sein Schuss wird geblockt.
Brecher rettet den FCZ vor der Entscheidung! Hasler zieht alleine auf das Zürcher Tor, aber Brecher fährt den langen Arm aus und kann das vierte Gegentor verhindern.
Hasler sieht gelb, da war der neu ins Spiel gekommene Pa Modou zu schnell für ihn.
Fast ein Eigentor der Thuner! Wieder nach einem Eckball, der Ball fliegt von einem Thuner Kopf knapp über die Latte.
Grosse Aufregung im Strafraum. Ein Zürcher krümmt sich am Boden, er scheint am Kopf getroffen. Das sah unglücklich aus, Kryeziu geht mit dem Kopf sehr tief und bekommt ein Bein ab. Aber kein Foulspiel und es geht auch weiter für ihn.
Und Pa Modou holt direkt eine Ecke raus. Langsam aber sicher rennt den Zürchern die Zeot davon.
Eine weitere Auswechslung bei Zürich. Kempter ist raus, Pa Modou kommt aufs Feld.
Aber man merkt den Thunern jetzt langsam aber sicher an, dass sie seit Beginn der zweiten Halbzeit ein Mann weniger sind. Die Beine scheinen schwer zu werden.
Foul zum Penalty
Das Foul welches dieses Spiel spannend machte nochmal in der Rückblende. Gelb-rot für Stillhart und Penalty für den FCZ gab es in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit.
Havenaar sieht gelb auf Thuner Seite.
Domgjoni sieht gelb, da kommt er zu spät in den Zweikampf und zieht aber trotzdem noch voll durch!
Schönbächler geht vom Feld, Koide ersetzt ihn.
Auf der anderen Seite versucht es Schönbächler mit einem flachen Abschluss von jenseits der Strafraumgrenze. Der Ball geht links am Tor vorbei, Faivre wäre aber vermutlich auch da gewesen.
Aber auch zu zehnt kommen die Thuner weiter zu ihren Chancen! Rapp kommt diesmal im Strafraum an den Ball, sein Schuss wird aber geblockt und es gibt eine Thuner Ecke.
Kempter bringt den Ball flach und gefährlich in den Strafraum, aber Freund und Feind rutschen am Spielgerät vorbei.
Da lupft Rapp den Ball über Brecher und der Ball zappelt im Netz, aber der Thuner war aus einer Abseitsposition gestartet.
Bandé geht vom Feld, Fatkic kommt.
Grosser Aufschrei bei den Thunern. Die Flanke kommt in den Zürcher Strafraum, Bandé fällt. Aber Kempter war da nicht genug am Klammern laut Schiedsrichter Tschudi.
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