Fussball 2. LigaFC Horgen bleibt Leader und denkt nachhaltig
Die Linksufrigen bleiben nach dem 2:2 zu Hause gegen Regensdorf Tabellenführer. Das Hauptaugenmerk der Vereinsverantwortlichen indes liegt momentan bei der 2. Mannschaft und den Junioren.
Der Ärger über den 2:2-Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit des FC Regensdorf auf der Horgner Waldegg vor 180 Zuschauern hielt sich in Grenzen. Der Seeclub behielt trotzdem die Tabellenführung in der Gruppe 1 der 2. Liga regional. «Und», betonte Luciano Varricchio, «wir haben doch ein gutes Fussballspiel gesehen.»
Der 55-Jährige hat 17 Jahre lang als Präsident dem Verein vorgestanden. Am 18. September übergab er sein Amt Gianfranco Gaio. Bis zum Ende dieser Saison wird Varricchio zusammen mit Roberto Dominguez noch Chef der Horgner Aktivteams bleiben.
An der GV am 18. September sei er noch zum Ehrenpräsidenten ernannt worden, was ihn enorm gefreut hätte, berichtete Varricchio weiter. Jetzt wolle er in den kommenden Monaten dem Verein noch etwas zurückgeben.
Der Funktionär denkt langfristig. Mit dem Horgner Fanionteam sei er natürlich zufrieden. Was bei der aktuellen Tabellenführung nicht überrascht. Nachdem der Zweitligist in der vergangenen Saison den 8. Rang unter den 14 Teams erreicht hat, visieren die Horgner jetzt eine Platzierung in der vorderen Tabellenhälfte an.
Varricchios Hauptaugenmerk liegt derzeit jedoch bei der zweiten Horgner Mannschaft, die in der 4. Liga spielt. «Wir wollen mit unserer zweiten Mannschaft so schnell wie möglich in die 3. Liga aufsteigen», äusserte der Chef Aktivteams unmissverständlich.
Der Grund dieses Ziels sei, die eigenen Junioren im FC Horgen zu halten. «Bei uns wird im Nachwuchsbereich hervorragend gearbeitet. Wir haben jetzt bereits im Fanionteam mehrere eigene Junioren. Aber nicht jeder gute Junior schafft es sofort in die zweite Liga», klärt Varricchio auf. Weil die 4. Liga für talentierte Junge zu wenig attraktiv sei, wollen sie nun noch eine Horgner Drittligamannschaft stellen, ergänzte er.
Trainer übt Selbstkritik
Horgens neuer Trainer Gianluca Cavaliere kann sich voll und ganz mit der Vereinsphilosophie identifizieren. «Ich habe als Vorgabe, dass wir uns besser als in der vergangenen Saison platzieren, also mindestens Rang 7 erreichen müssen. Und deshalb kann ich mit dieser jungen Mannschaft einigermassen ruhig arbeiten», gab der 35-Jährige zu Protokoll.
Cavalieres Team ziert nach sechs Runden die Tabellenspitze. Aber der Trainer weiss, dass die Gruppe 1 extrem ausgeglichen ist. Regensdorfs Trainer Beat Studer etwa äusserte nach dem 2:2 in Horgen: «In dieser spannenden Gruppe ist alles möglich. Wir können Ende Saison aufsteigen, aber auch absteigen.»
Horgen hat gegen Regensdorf nach 17 Minuten 2:0 geführt und dann den 2:2-Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit kassiert. Trainer Cavaliere nahm nach dem Schlusspfiff die Schuld für den verpassten Sieg hauptsächlich auf sich: «Regensdorf ist zu Ausgleichschancen gekommen, weil wir zu wenig solidarisch verteidigt haben. Ich habe die Mannschaft nicht genug auf diesen Umstand hingewiesen», übte der Coach Selbstkritik.
Eine Woche zuvor, im Spitzenkampf gegen Gruppenfavorit Zürich City, konnten die Horgner noch ihr Tor rein halten. Der Seeclub schlug die Stadtzürcher dank eines Tores von Kedy Steven Bonsu in der 61. Minute 1:0.
Dzaferi und Lirgyatsang stark
Bei Gastgeber Horgen gefielen in der Partie gegen Regensdorf besonders Salen Dzaferi als Abwehrchef und Samkar Lirgyatsang als Spielmacher. Der 25-jährige Lirgyatsang ist im FC Horgen gross geworden und hat danach für Red Star gespielt, drei Jahre lang gar in der 2. Liga interregional. Diese Liga sei bald auch für Horgen möglich, glaubt der Tibeter.
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