Geldblog: Leserfrage zur GoldherkunftFairtrade drin, wo Fairtrade draufsteht?
Mittels Zertifizierung lässt sich die Herkunft von Gold bis zur Mine zurückverfolgen. Aber das kostet!
Sie hatten kürzlich Fairtrade-Gold in der Sonntagszeitung erwähnt. Das sei teurer. Aber bringt das wirklich etwas – hat man wirklich eine Garantie, dass das Gold irgendwo in Südamerika oder Afrika gerecht abgebaut wird? Leserfrage von E.Z.
Unter dem Fairtrade-Label sind heute eine Vielzahl von Produkten erhältlich. Angefangen hatte es hierzulande mit Kaffee. Inzwischen kann man als Konsumentin und Konsument unterschiedliche Produkte wie Früchte, Blumen, Orangensaft, Honig, Zucker, Tee, Reis, Baumwolle oder eben auch Gold mit dem Label kaufen. Vergeben wird dieses hierzulande von der Non-Profit-Organisation Max-Havelaar-Stiftung Schweiz.
Eine hundertprozentige Garantie, dass alles perfekt läuft, hat man nie. Angesichts der über 20-jährigen Tätigkeit der Stiftung und ihrer immer breiteren Akzeptanz im Detailhandel hat man aber meines Erachtens eine hohe Gewähr, dass die versprochenen Leistungen auch tatsächlich eingehalten werden.
Fairtrade-Gold ist in der Schweiz auch schon bereits seit 2014 erhältlich. Das unter dem Label von mehreren Banken vertriebene Gold stammt aus Peru. Man kann es als Goldbarren von 1 bis 10 Gramm erwerben oder auch als Schmuck, der aus solchem Gold hergestellt wurde. Die Stiftung schreibt vor, dass Produkte mit dem Label physisch getrennt verarbeitet werden müssen und verspricht, dass die Herkunft des gelben Metalls bis zur Mine direkt physisch rückverfolgbar sei. Dazu wird ein Code genutzt.
Die Prämie soll es laut Faitrade den Mineuren ermöglichen, in Gemeinschaftsprojekte wie Schulen oder die Verbesserung betrieblicher Abläufe zu investieren.
Fairtrade setzt sich laut eigenen Angaben «für den Schutz von Mensch und Umwelt im kleingewerblichen Bergbau ein» und will bewirken, «dass die Minenarbeiter, ihre Familien und Gemeinden ihre Situation aus eigener Kraft nachhaltig verbessern können». Ziel von Fairtrade ist es weiter, mit langfristigen und formalisierten Geschäftsbeziehungen sowie einem garantierten Fairtrade-Mindestpreis den zertifizierten Minen finanzielle Stabilität zu geben. Auch schreibt die Zertifizierung Massnahmen wie Schutzbekleidung, Gesundheits- und Sicherheitstrainings sowie einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt vor. Kinderarbeit und Zwangsarbeit sollen ausgeschlossen sein.
Kostenlos ist dies für die Käufer von so zertifiziertem Gold allerdings nicht. Pro Kilo Gold wird eine zusätzliche Fairtrade-Prämie von 2000 Dollar erhoben, was beim aktuellen Goldpreis ein erheblicher Aufpreis von fast 4 Prozent bedeutet. Die versprochene gute Sache muss einem also etwas wert sein. Die Prämie soll es laut Faitrade den Mineuren ermöglichen, in Gemeinschaftsprojekte wie Schulen und medizinische Versorgung oder die Verbesserung betrieblicher Abläufe zu investieren.
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