Super-G der Männer in BormioOdermatt dominiert alle – und ein Hund sorgt für einen Rennunterbruch
Marco Odermatt steht wieder zuoberst auf dem Podest. Nach dem abrupten Abgang von Matthias Mayer lässt er seine Konkurrenten im letzten Rennen 2022 staunen.
Es war nicht ganz die perfekte Fahrt von Marco Odermatt in diesem Super-G. Aber es war mit Abstand die schnellste. Der 25-jährige Nidwaldner gewann das Rennen auf der eisigen Piste Stelvio mit 64 Hundertstel Vorsprung auf Vincent Kriechmayr aus Österreich, der die Abfahrt am Mittwoch für sich entschieden hatte. Mit Loïc Meillard auf dem dritten Rang fuhr ein weiterer Schweizer auf das Podest. Er verlor 1,22 Sekunden auf seinen Teamkollegen und Saisondominator.
Odermatts Rivale Aleksander Aamodt Kilde aus Norwegen verpasste das Podest als Achter. Stefan Rogentin überzeugte als Siebter, Gino Caviezel wurde Zehnter. Justin Murisier fuhr zeitgleich mit dem Amerikaner Ryan Cochran-Siegle auf Rang 13.
Die gekonnte Rettung
Odermatt geriet im obersten Streckenteil bei hohem Tempo kurz aus dem Gleichgewicht. Der momentan weltbeste Skifahrer rettete sich auf souveräne Art und Weise und fand schnell wieder in seine Spur. «Es ist brutal schwierig gewesen auf dieser eisigen Piste. Oben hatte ich zwar einen kleinen Fehler, aber es war schlussendlich eine perfekte Fahrt», freute er sich im SRF-Interview. Der Schweizer sagte weiter mit einem Lächeln, dass er froh sei, nicht noch einmal fahren zu müssen. Das würde er so nicht mehr schaffen.
Im Vergleich mit letztem Jahr lief es Odermatt in Bormio nun genau umgekehrt. 2021 war er in der Abfahrt Zweiter und im Super-G Achter geworden. Dieses Jahr verpasste er in der Abfahrt als Vierter das Podest knapp und deshalb habe er am Schuh etwas neues ausprobiert, verriet Odermatt. Es hat genützt.
Seinem Konkurrenten Kilde unterliefen noch mehr Fehler, weshalb es für einmal nicht zum Duell mit Odermatt kam. Er adelte seinen Rivalen. «Ich machte zu viele Fehler auf der schweren Piste. Odermatt fuhr technisch sehr gut und er war immer auf Zug.»
Die Pause wegen einem Streuner
Bevor Julian Schütter aus Österreich mit der Startnummer 34 das Rennen in Angriff nehmen konnte, war es für mehrere Minuten unterbrochen. Ein ausgebüxter Hund tummelte sich auf der Strecke herum. Die Pistenarbeiter hatten ihre liebe Mühe, dem Tier einen Ausgang zwischen den Sicherheitsnetzen zu weisen. Der Zwischenfall sorgte auch beim Sieger Odermatt für ein Lächeln im Zielraum.
Die Schlagzeile vor dem Rennen
Rund zwei Stunden vor dem Start sorgte Matthias Mayer für Aufsehen. Nach der Besichtigung des Kurses gab der 32-jährige Österreicher im ORF Auskunft über den Zustand der Strecke und überraschte Moderator Rainer Pariasek sowie die ganze Skiwelt. «Für mich ist die Zeit gekommen, dass ich zurücktrete. Das Feuer für den Skirennsport ist verbrannt und es reicht nun.»
Mayer ist einen guten Monat nach Beat Feuz der zweite grosse Speedfahrer, der seinen Rücktritt gab. Er verpasste die Abfahrt am Mittwoch wegen einer Magen-Darm-Grippe und verzichtete nach seiner Rücktrittsankündigung auch auf den Super-G.
Der 32-Jährige gewann in seiner Karriere elf Weltcuprennen und wurde drei Mal Olympiasieger. 2014 in der Abfahrt und 2018 sowie 2022 im Super-G. Mayer ist der erste Athlet, der an drei aufeinanderfolgenden Olympischen Winterspielen Gold gewann.
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