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Vertrauter von Benjamin Netanyahu
Israels neuer Generalstabschef steht für eine harte Hand

Der neue israelische Generalstabschef, Generalleutnant Eyal Zamir, besucht die Klagemauer in der Altstadt von Jerusalem. (5. März 2025)
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Letzte Woche hat das israelische Militär seine Kämpfe im Gazastreifen wieder aufgenommen – aus der Luft und am Boden, mit Angriffen auf viele Orte gleichzeitig und Hunderten Toten. Der Chef der Armee, der dieses harte Vorgehen mitverantwortet, heisst Eyal Zamir und ist erst seit wenigen Wochen im Amt. Zamir ist der Nachfolger von Herzi Halevi, der infolge der Angriffe auf Israel am 7. Oktober 2023 zurücktrat.

Eyal Zamir war vor seiner Berufung zum Generalstabschef der ranghöchste Beamte im Verteidigungsministerium. Aber er diente auch schon Ministerpräsident Benjamin Netanyahu als Militärsekretär, heute gilt er als einer der Vertrauten des Regierungschefs.

Zamir ist 59 Jahre alt und ein Mann, dessen Leben im Zeichen des Militärs steht. Bereits sein Vater war Berufssoldat, er selbst besuchte eine Militärakademie, dient seit 38 Jahren in der Armee. Zamir kämpfte bereits im Libanon, in Gaza und im Westjordanland, führte eine Panzerbrigade und war Stabschef der Bodentruppen. Israelische Medien berichten, dass auch seine Kinder dienen. Sein Sohn habe im aktuellen Gazakrieg gekämpft, und auch seine Tochter habe sich als Reservistin zum Dienst gemeldet.

Tag für Tag mehr Angriffe

Seit einer Woche nun führt Zamir die Armee wieder in einen aktiven Krieg an mehreren Fronten. Nachdem Israel die Waffenruhe am Dienstag mit überraschenden Luftschlägen beendet hatte, rückten am Mittwoch auch Bodentruppen nach Gaza ein. Das Militär weitete seine Angriffe Tag für Tag aus. Auch an der Grenze zum Libanon gibt es wieder Kämpfe mit der Hizbollah, genauso wie im Westjordanland, wo Soldatinnen und Soldaten in einzelnen Städten verstärkt gegen Terroristen vorgehen.

Dass Zamir den Krieg aggressiver führen würde als sein Vorgänger, war von ihm erwartet worden, ja erwünscht. Kurz nach seinem Amtsantritt sagte er: «Von nun an gibt es nur noch eine Richtung: den Sieg.» Auch die Regierung hatte zuletzt ihre Tonlage verschärft. Netanyahu hatte Zamirs Fähigkeit gelobt, zwischen Armee und Politik zu vermitteln.

Wird der Gazastreifen vollständig besetzt?

Noch während der Waffenruhe in Gaza war Zamir zu den verschiedenen Einsatzorten der Armee gereist. Berichten zufolge besuchte er Gaza, die umkämpfte Stadt Jenin im Westjordanland und die libanesische Grenze, um dort über Pläne für eine Fortsetzung der Kämpfe zu diskutieren. Besonders wichtig seien ihm demnach offensivere Strategien gewesen.

Mittlerweile, so berichtet es die «Washington Post», würden Militär und Politik in Israel eine vollständige Besetzung des Gazastreifens ins Auge fassen – jedenfalls dann, wenn die Verhandlungen mit der Hamas zu keinem Ergebnis kommen. Diese umstrittene Strategie würde für das Militär einen enormen personellen Aufwand bedeuten. Eyal Zamir jedenfalls würde sich diesem Vorhaben wohl nicht entgegenstellen.