Die Frau, die für den Mord an der mexikanischen Sängerin Selena Quintanilla-Perez verurteilt wurde, muss ihre Gefängnisstrafe weiter absitzen. Ein dreiköpfiges Gremium des texanischen Begnadigungsausschusses hat am Donnerstag entschieden, Yolanda S. nicht auf Bewährung freizulassen. In einer Erklärung des Gremiums hiess es, dass S. weiterhin eine Bedrohung für die öffentliche Sicherheit darstelle und die Art des Verbrechens auf eine «bewusste Missachtung des Lebens» hinweise. Ihr Fall könne im Jahr 2030 erneut geprüft werden.

Die Sängerin, die von ihren Fans einfach nur Selena genannt wurde, war eine der ersten mexikanisch-amerikanischen Sängerinnen, die es in die Mainstream-Musikszene schaffte, und stand kurz davor, den englischsprachigen Popmarkt zu erobern, als sie 1995 getötet wurde.Die für den Mord verurteilte S. hatte den Fanclub der Sängerin gegründet und war Managerin in den Boutiquen der Sängerin. Nachdem sie entlassen wurde, weil sie Geld gestohlen haben soll, erschoss sie die 23-Jährige in einem Motel in Texas. In ihrem Prozess sagte S. aus, dass sie während der Konfrontation mit Selena beabsichtigt hatte, sich selbst zu töten, dass die Waffe aber fehlzündete.

Mehr als 50.000 Menschen standen Schlange, um Selenas Leiche am Tag vor ihrer Beisetzung am 3. April 1995 im Seaside Memorial Park in der texanischen Stadt Corpus Christi zu sehen – nur 13 Tage vor ihrem 24. Geburtstag. Der Prozess wurde aufgrund der öffentlichen Aufmerksamkeit für den Fall nach Houston verlegt. Am 23. Oktober 1995 wurde S. von einem Geschworenengericht wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe mit der Möglichkeit der Bewährung nach 30 Jahren verurteilt.

Im Jahr 2021 wurde Selena posthum ein Grammy für ihr Lebenswerk verliehen. Die Netflix-Serie «Selena» verschaffte der Sängerin fast 30 Jahre nach ihrem Tod erneut Bekanntheit.

DPA/aeg

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