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Bekannt aus «Die Dornenvögel»
US-Schauspieler Richard Chamberlain ist gestorben

Richard Chamberlain lächelnd bei der Premiere von ’I Now Pronounce You Chuck and Larry’ in Los Angeles, Juli 2007.
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Er war der TV-Herzensbrecher schlechthin: Strahlendes Lächeln, blonde Haare und markante Gesichtszüge machten Richard Chamberlain über Jahrzehnte hinweg zu Hollywoods «Prinz Charming». Der TV-Vierteiler «Die Dornenvögel» zählte zu seinen grössten Erfolgen. Jetzt ist der US-amerikanische Schauspieler im Alter von 90 Jahren nach Komplikationen von einem Schlaganfall auf Hawaii gestorben, wie sein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Schon als Kind wollte er Schauspieler werden

«Unglaubliches Glück» habe er als junger Schauspieler gleich mit einer seiner ersten grösseren Rolle in «Dr. Kildare» gehabt, sagte Chamberlain im Januar 2019, wenige Wochen vor seinem 85. Geburtstag, in einem Interview mit dem Radiosender KCCA. Als strahlender Titelheld in der US-Ärzteserie wurde er 1961 über Nacht zum Teenageridol. «Alle meine Träume gingen damals in Erfüllung. Schon als Kind wollte ich unbedingt Schauspieler werden», erzählte der gebürtige Kalifornier dem Sender. Die Schule habe er nicht gemocht, am liebsten sei er ins Kino gegangen.

Filmszene aus ’Allan Quatermain and the Lost City of Gold’ von 1986 zeigt eine Gruppe von Abenteurern in Safari-Kleidung. Links ein Mann mit dunkler Haut in Leopardenfell, gefolgt von weiteren Abenteurern in heller Kleidung.

Klingt nach einer Traumkarriere: Den ersten Golden Globe gewann er 1963 als Dr. Kildare in der Sparte «Bester TV-Star». Die nächste Trophäe folgte als bester TV-Drama-Darsteller in der Abenteuer-Serie «Shogun». Den dritten Globe gab es vier Jahre später für «Die Dornenvögel». In dem TV-Vierteiler spielte er den charismatischen Pater Ralph de Bricassart, der sich gegen alle Konventionen in die schöne Farmerstochter Meggie verliebt. Mehr als 200 Millionen Zuschauer hingen gebannt am Bildschirm, vor allem weibliche Fans waren von dem verführerischen Star hingerissen.

Er outete sich mit fast 70

Zahlreiche Affären wurden dem attraktiven Junggesellen damals nachgesagt – etwa mit seiner «Dornenvögel»-Partnerin Rachel Ward oder mit «Denver»-Star Linda Evans. Erst viel später gab Chamberlain sein gut gehütetes Geheimnis preis. In seiner 2003 erschienenen Biografie «Shattered Love» machte er fast 70-jährig seine Homosexualität und die Partnerschaft mit seinem damaligen Lebensgefährten öffentlich.

Richard Chamberlain als Dr. Kildare, circa 1961, Hollywood, in Arztkittel mit Stethoskop vor medizinischer Ausrüstung.

Es sei früher unmöglich gewesen, offen schwul zu sein, blickte er mit 80 Jahren im «New York Times»-Interview auf seine Jugend und die Anfänge in Hollywood zurück. «Ich dachte, dass etwas fürchterlich falsch mit mir war. Und auch als ich berühmt wurde, war dieses Gefühl noch da.» Er habe später viele Jahre in Therapie verbracht und sich spirituellen Studien gewidmet. Mehr als drei Jahrzehnte lang lebte Chamberlain mit einem Partner auf Hawaii zusammen.

Chamberlain stand auch im hohen Alter noch vor der Kamera

Der TV-Star, der auch Kunst und Gesang studiert hatte, stand häufig auf der Theaterbühne und immer wieder vor der Filmkamera, etwa in «Die drei Musketiere» oder in dem Katastrophendrama «Flammendes Inferno». Diese Bösewichtrolle sei einer seiner liebsten Filmauftritte gewesen, erzählte er 2019 dem Radiosender KCCA. «Darin war ich ein richtig fieser Kerl.» Im Fernsehen habe ihm die Abenteuerrolle des Seemannes John Blackthorne in der Bestsellerverfilmung «Shogun» am besten gefallen.

Richard Chamberlain und Rachel Ward in einer Szene aus der Serie ’The Thorn Birds’ von 1983 vor einem Gemälde.

Auch mit über 80 Jahren stand Chamberlain noch vor der Kamera. 2018 drehte er mit Max von Sydow in Griechenland Szenen für den Film «Echoes of the Past». Ein Jahr zuvor spannte ihn Regisseur David Lynch für mehrere «Twin Peaks»-Folgen ein.

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Würde er jungen Leuten die Schauspielerei empfehlen? Besser nicht, wenn man sich einen anderen Job vorstellen könnte, erklärte Chamberlain in dem Radiointerview. Nur wer es absolut nicht lassen kann, sollte sich auf dieses Wagnis einlassen. Mit etwas Glück könne es «sehr aufregend und erfüllend» sein. Da sprach der Schauspieler wohl aus eigener Erfahrung.

DPA/anf