Bürohr – Wirtschaftsnews der WocheEx-Siemens-Chef braust die Limousine davon, Roche macht Schluss mit Hemd
Das «Bürohr» der SonntagsZeitung ist eine Institution. Gerüchte, Possen, Erfolgsmeldungen: Hier lesen Sie, was abseits der grossen Schlagzeilen in der Wirtschaft passiert.
«Webdesign by copy paste»
Die Schlagzeile ist wenig schmeichelhaft: «Webdesign by copy paste», schrieb das Branchenportal «Travelnews» diese Woche. Der Vorwurf ging an das Aargauer Reiseunternehmen Knecht Reisen und seinen Chef Thomas Knecht. Der ehemalige Schweiz-Chef des Beratungsunternehmens McKinsey führt den Fernreisespezialisten seit kurzem selber operativ. Nun sieht er sich bereits mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert. Die überarbeitete Website sieht offenbar derjenigen des Reiseanbieters Travel Worldwide in Zürich verblüffend ähnlich. Schon vor einigen Jahren soll Knecht Reisen den Auftritt eines anderen Unternehmens kopiert haben. Pikant ist zudem: Travel Worldwide ist der grösste Kunde von Knecht Reisen. Die Partnerschaft dürfte nun auf die Probe gestellt werden.
Fernweh beim Swiss-Netzwerkchef
Die Swiss erhält mit Benedikt Escher einen neuen Netzwerkchef. Das Netzwerken beherrscht er nicht nur bei der Fluglinie. Denn einer der ersten Google-Einträge, den wir fanden, war das Couchsurfing-Profil des Managers. Das Alter und der Wohnort passen. Aktuell, so heisst es allerdings, könne man auf Eschers Couch nicht nächtigen. Wir vermuten mal, das hat mit dem Coronavirus zu tun, und loben die Umsicht. Doch irgendwie scheint der 36-Jährige dennoch Fernweh zu haben. Denn zuletzt online war er vor nur 13 Tagen.
Beendet das CS-Gratiskonto Verbrecherkarrieren?
Auch die Schweizer Grossbanken müssen sich an veränderte Kundenbedürfnisse anpassen. Das erfolgreich zu schaffen, ist wohl eine der wichtigsten Aufgaben von Thomas Gottstein, Chef der Credit Suisse. Beim Blick auf die Website der Bank kommt allerdings etwas Verwirrung auf, wie diese neuen Kundenbedürfnisse aussehen oder wer die neuen Kunden sind. Neben der Überschrift «Gebührenfreie Kontoführung? Klar geht das!» sind maskierte Menschen in roten Anzügen zu sehen. Ein bisschen erinnern sie an die sympathischen Bankräuber aus der Netflix-Serie «Haus des Geldes». Eine der abgebildeten Personen hat die Maske abgenommen und schaut interessiert in die Kamera. Offenbar hat das Gratiskonto sie überzeugt, ihre Verbrecherkarriere aufzugeben. Es kann so einfach sein.
Ex-Siemens-Chef Kaeser braust die Limousine davon
Der langjährige Siemens-Chef Joe Kaeser hatte letzte Woche seinen letzten Arbeitstag. Zu seinem Abschied postete seine Kommunikationschefin Clarissa Haller, die früher die Kommunikationsarbeit der Credit Suisse verantwortete, ein witziges Abschiedsvideo. Es zeigt, wie Kaesers neues Leben aussehen wird. Im Lift zieht er bereits die Krawatte aus. In der Tiefgarage will er gewohnheitsmässig in die bereitstehende Limousine einsteigen. Doch die braust ohne ihn davon – und Neurentner Kaeser muss schliesslich ohne Chauffeur in einem Smart das Siemens-Gebäude verlassen. Neue Bescheidenheit ist angesagt.
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Krawatten
Apropos Krawatten: Auch Roche lockert sich. Die Krawatten fielen schon 2018, nun sind auch Hemden und Kittel dran. Die Topshots des Pharmakonzerns (von der Medienchefin abgesehen bislang alle männlich), experimentieren weiter beim Outfit. Bei der Bilanzpräsentation trug zwar Konzernchef Severin Schwan Hemd mit Jackett, aber Finanzchef Alan Hippe trug nur Pulli und Pharmachef Bill Anderson immerhin ein Shirt unter dem hellgrauen Kittel. Beim Lokalrivalen Novartis ist lockere Kleidung schon länger Standard, bei den Grossbanken UBS und Credit Suisse dagegen sind bei den Chefs noch immer Schlips und Kragen angesagt. Unser Fazit: Wissenschaft befreit.
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red
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