AboAnalyse zu Macrons SchlappeEuropas König ist angeschlagen
Frankreichs Präsident hatte einst grosse Pläne für die EU. Nach dem schlechten Ergebnis bei den Parlamentswahlen dürfte Emmanuel Macrons Einfluss in Brüssel schwinden.
Er war einst mit grossen Plänen für die EU angetreten. Doch nach der Wahlschlappe zu Hause muss Emmanuel Macron zuerst einmal in Paris Mehrheiten organisieren. Europas ungekrönter König ist angeschlagen. Das ist auch für Brüssel eine schlechte Nachricht. Frankreich führt noch bis Ende Monat die EU-Agenda bei wichtigen Dossiers wie etwa dem Green Deal gegen den Klimawandel oder mit Blick auf die Hilfe für die Ukraine und neue Sanktionen gegen Russland. Frankreich wird über den alle Halbjahr rotierenden EU-Ratsvorsitz hinaus mit sich selber beschäftigt sein. Ob und wie schnell Macron zu Hause eine Mehrheit organisieren kann, hat grossen Einfluss auf seine Handlungsfähigkeit auch in Brüssel.