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Patrick Fischer nach dem WM-Aus
«Es tut mir einfach enorm weh für die Mannschaft»

Droht nun ein Viertelfinalkomplex? Patrick Fischer sagt: «Ich glaube nicht an Komplexe.» 
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Nach dem siebten gewonnenen Vorrundenspiel sagten Sie recht nachdenklich, man könne alles verlieren in einem Match.

(unterbricht) Ich sagte das nicht nachdenklich. Ich sagte es normal.

Hatten Sie eine Vorahnung, dass dieser Viertelfinal gegen die USA verloren gehen könnte?

Nein. Aber wir wussten: Es ist ein Match, in dem es um alles geht. Das sahen wir schon bei den Schweden, die gegen die Kanadier 3:0 führten und noch verloren. Das ist Sport. Es tut mir einfach enorm weh für die Mannschaft, für den ganzen Staff. Wir haben in den letzten sechs Wochen enorm gute Büez gemacht. Wir sind zusammengestanden, haben immer gekrampft. Wir zeigten gute Spiele. Auch heute.

Woran lag es gegen die USA?

Am Anfang fehlte uns etwas die Konsequenz. Wir hatten den Puck zwar, aber wir brachten ihn zu wenig vors Tor. Und der Ausfall von Enzo (Corvi) hat uns wehgetan, vor allem im Powerplay. Das wirbelte auch die Linien durcheinander. Es tut weh, aber ich bin stolz auf die Jungs. Wir haben auch diesmal alles gegeben.

Wieso fehlte am Anfang die Dynamik?

Die Amerikaner haben den Puck rausgeschossen und einfach gespielt, und wir kamen nicht richtig ins Forechecking rein. Und als dann das erste Tor kam, der Puck vom Schlittschuh in unser eigenes Tor prallte, gab das den Amerikanern Momentum. Wir hatten im Startdrittel keine Torchance, sie auch nicht, aber wir lagen 0:2 hinten. Im zweiten Drittel spielten wir besser, aber der Puck ging nicht rein. Das schmerzt, denn offensiv hatten wir im ganzen Turnier eine hervorragende Leistung gezeigt. Das ist das, was mich stolz macht. Früher dachte man nie, dass die Schweizer mit der Offensive ihre Spiele gewinnen. Das haben wir getan. Aber es schmerzt, dass es nun nicht weitergeht.

Spürten Sie vor dem Spiel, dass das Team nervös war?

Nein, ich hatte nicht das Gefühl, dass wir nervös waren. Vielleicht fehlte anfänglich etwas die Energie. Und das Eigentor und der Lob zum 0:2 haben nicht geholfen. Aber Kompliment an den amerikanischen Goalie, er hat auch jeden Puck gehalten. Und ich musste etwas früh auf drei Linien umstellen, was wir merkten: Am Schluss hatten wir nicht mehr den gleichen Punch.

In der Vorrunde schossen die Schweizer fast fünf Tore pro Spiel, im Viertelfinal gar keines mehr. Wie erklären Sie sich das?

Das gibt es immer wieder. Es gibt viele Spiele, in denen man drückt und einfach kein Puck reinfällt. Heute war eines dieser Spiele. Wir spielten uns im zweiten und dritten Drittel gute Chancen heraus, aber der Puck ging an den Pfosten oder daneben. Was uns fehlte: Wir kamen zu wenig oft in den Slot. Aber so ist es: Manchmal verwertest du deine Chancen, manchmal nicht. Logisch ist es bitter, dass es heute passiert ist.

«Logisch wollen wir mehr. Aber im Sport kann man sich nichts kaufen. Das ist auch gut so.»

Ihr Team spielte so angriffig wie noch nie, trotzdem hat es nicht gereicht. Was nehmen Sie mit aus dieser WM?

Wir haben alles gegeben, wir haben offensiv sensationell gut gespielt. Wenn man die anderen Topnationen hört, die haben grössten Respekt davor, was wir tun. Aber wir waren noch nie zuoberst in der Geschichte des Eishockeys. Jetzt kann man sagen: Ziel wieder nicht erreicht! Ja, Ziel nicht erreicht. Was soll ich jetzt sagen? Okay, wir buchstabieren zurück und sagen: Uns reicht der Viertelfinal. Den haben wir nun fünfmal erreicht. Nein, das tue ich nicht. Wir müssen einfach weiterarbeiten. Das ist das Leben eines Athleten. Irgendwann kommst du oben an, und du weisst gar nicht warum. Die Kanadier spielten letztes Jahr ein Riesengugus zusammen in der Vorrunde, sie schlitterten mit zehn Punkten in den Viertelfinal und wurden danach Weltmeister. Das ist Sport. Ich nehme aus diesen sechs Wochen unglaublich viel Positives mit. Wir hatten eine sehr coole Zeit miteinander. Wir standen immer zusammen. Und wir gehen jetzt auch da gemeinsam durch. Logisch wollen wir mehr. Aber im Sport kann man sich nichts kaufen. Das ist auch gut so.

Es könnte aber nun einen Viertelfinal-Komplex geben, nicht?

Ich glaube nicht an Komplexe.

Wie verarbeiten Sie dieses Aus?

Es ist, wie es ist. Ich schaue nach diesem Turnier in den Spiegel, und jeder andere auch in dieser Mannschaft, und sage: Wir haben alles gegeben. So trete ich die Heimreise an. Ich freue mich auf meine Familie.

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