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Meinung

Kommentar zur Einbürgerungsinitiative
Es gäbe eine bessere Lösung, um den roten Pass zu vergeben

2017 wurde die Vorlage zur erleichterten Einbürgerung der dritten Ausländergeneration klar angenommen. Die neue Initiative will noch viel weiter gehen.

Spätestens seit Emils Erfolgskomödie «Die Schweizermacher» (1978) steht die Einbürgerungspraxis in der Kritik. Die Kriterien seien willkürlich, das Prozedere schikanös, zudem koste alles viel zu viel.

Eine von den Grünen, der SP und Operation Libero unterstützte Volksinitiative will dies nun ändern: Wer fünf Jahre in der Schweiz gelebt hat, über rudimentäre Kenntnisse in einer Landessprache verfügt und zu keiner längeren Gefängnisstrafe verurteilt wurde, soll unbürokratisch das Bürgerrecht erhalten können.

Dass man so schnell zum Schweizer Pass kommt – selbst vorläufig aufgenommene Flüchtlinge könnten ihn nach fünf Jahren erlangen –, dürfte in der Schweiz kaum mehrheitsfähig sein. Zumal die Hürden schon heute längst nicht mehr so hoch sind, wie oft behauptet wird. Trotzdem ist es sinnvoll, über neue Regeln nachzudenken. Selbst ein Automatismus sollte dabei kein Tabu sein, vor allem für Menschen, die noch nie in einem anderen Land als der Schweiz gelebt haben.

Ein Schweizer Pass zum Abschlussdiplom wäre ein wunderbares Signal an die ausländischen Jugendlichen, die es in der Schule oft schwerer haben.

Weshalb nicht den Jugendlichen, die ihre ganze Schulkarriere hier absolvierten, das Bürgerrecht mit dem Lehrabschluss oder der Matura überreichen? Diese Lösung würde hervorragend zur Schweiz passen: Sie betont den Wert der Bildung und das Leistungsprinzip – also genau das, was den Erfolg unseres Landes ausmacht. Jene, die keinen solchen Abschluss erreichen, könnten sich weiterhin über das bisherige, aufwendigere Verfahren einbürgern.

Die Vergabe des Schweizer Passes mit dem Abschlussdiplom wäre ein wunderbares Signal an die ausländischen Jugendlichen, die es in der Schule oft schwerer hatten: Ein Ausdruck der Wertschätzung, dass sie durchgehalten und etwas erreicht haben. Und dass ihnen nun nicht nur der Weg zu einer erfolgreichen Berufskarriere offensteht, sondern sie auch willkommen sind, das Land gesellschaftlich und politisch mitzugestalten.