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Angeklagter bestreitet Vorwürfe
Eröffnungsplädoyers in Prozess wegen Angriff auf Autor Salman Rushdie

Der indisch-britische Schriftsteller Salman Rushdie besucht den Bellevue Palast in Berlin.
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Im Prozess gegen einen Mann wegen des Messerangriffs auf den Autoren Salman Rushdie haben am Montag die Eröffnungsplädoyers begonnen. Es wird erwartet, dass der 77-jährige Rushdie während des Gerichtsverfahrens gegen den beschuldigten Hadi Matar aussagen wird. Es wäre die erste Begegnung zwischen Opfer und Angeklagtem seit mehr als zwei Jahren.

Dem 27-jährigen Matar aus New Jersey wird versuchter Mord und Körperverletzung während einer Veranstaltung vor Publikum im US-Staat New York im August 2022 vorgeworfen. Damals wollte sich Rushdie gerade darüber äussern, wie Autoren vor Gefahren geschützt werden könnten.

Über ein Dutzen Mal zugestochen

Matar wird vorgeworfen, auf der Bühne im Chautauqua Institution Amphitheater auf Rushdie zugerannt zu sein und diesem mehr als ein Dutzend Mal in den Hals, Bauch, die Brust, eine Hand und ins rechte Auge gestochen zu haben. Rushdie ist seitdem teilweise blind und hat einen dauerhaften Schaden an der Hand. Unbeteiligte überwältigten den Angreifer und hielten ihn bis zum Eintreffen der Polizei fest. Auch der Moderator der Literaturveranstaltung, Henry Reese, wurde verletzt.

Matar hat die Vorwürfe bestritten. Während des Prozesses sollen die Geschworenen Videoaufnahmen und Fotos vom Angriff gezeigt bekommen.

Der in Indien geborene britische und amerikanische Autor Rushdie schrieb über den Angriff und seine schmerzhafte Genesung in den Memoiren mit dem englischen Titel «Knife: Meditations After an Attempted Murder», die im vergangenen Jahr erschienen.

Ajatollah-Dekret forderte Rushdies Tod

Rushdie hatte sich bereits seit Jahrzehnten Sorgen um seine Sicherheit gemacht, nachdem sein Roman «Die satanischen Verse» aus dem Jahr 1989 von vielen Muslimen als blasphemisch eingestuft worden war. Der iranische Ajatollah Chomeini gab ein Dekret heraus, in dem Rushdies Tod gefordert wurde. Der Autor lebte jahrelang im Versteck, in den vergangenen 25 Jahren machte er aber wieder Reisen, nachdem der Iran angekündigt hatte, das Dekret nicht durchzusetzen. Der Jahrestag der sogenannten Fatwa jährt sich am Freitag zum 36. Mal.

In einem separaten Verfahren ist Matar angeklagt, von der Unterstützung einer Fatwa durch eine Terrororganisation motiviert gewesen zu sein. Ein Prozess vor einem US-Bundesgericht wegen der damit verbundenen Vorwürfe soll später beginnen. Matar wird beschuldigt, er habe geglaubt, dass die Fatwa von der militant-islamistischen Hisbollah-Miliz unterstützt werde.

DPA/flu