Erdogan will Grenze zu Griechenland vorerst offen halten
Die Türkei widersetzt sich erneut den Forderungen der EU. Ein Treffen mit Ursula von der Leyen brachte keine Einigung.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan widersetzt sich EU-Forderungen nach einer Schliessung der Grenze zu Griechenland für Flüchtlinge, die in die Europäische Union drängen. Erdogan sagte am Dienstag, die türkischen Grenztore blieben bis auf weiteres offen. Griechenland müsse seine Pforten ebenfalls öffnen. An der Grenze harren Tausende Migranten aus, die in die EU wollen (lesen Sie hier mehr darüber).
Die Türkei hält sie ungeachtet eines mit Brüssel vereinbarten Flüchtlingspakts nicht mehr davon ab, weil sie sich nicht ausreichend von der EU unterstützt fühlt. Erdogan kündigte einen Gipfel mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron und möglicherweise dem britischen Premierminister Boris Johnson am kommenden Dienstag in Istanbul an. Ein Treffen mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montag in Brüssel hatte keinen Einigung gebracht.
Erdogan sagte, die EU-Spitzen hätten eingeräumt, dass die Türkei ihre Verpflichtungen aus dem Flüchtlingspakt von 2016 erfüllt habe. Die Europäer seien dagegen zu langsam bei der Einlösung ihrer Versprechen gewesen. Aussenminister Mevlut Cavusoglu sagte, der Pakt müsse wegen der gegenwärtigen Krise im benachbarten Norden Syriens überarbeitet werden (zum Bericht: Darum geht es im EU-Türkei-Abkommen).
Die Vereinbarung mit Brüssel sieht vor, dass die Türkei keine Migranten illegal weiter in die EU ziehen lässt. Im Gegenzug erhält sie von der EU finanzielle Unterstützung.
Mittlerweile hat die Türkei aber etwa 3,6 Millionen Menschen aus dem Bürgerkriegsland Syrien aufgenommen. Zu noch mehr sieht sie sich nicht in der Lage, befürchtet aber einen weiteren erheblichen Zuzug angesichts der eskalierten Gewalt im Norden Syriens. In der umkämpften Provinz Idlib in dem Bürgerkriegsland unterstützt die Türkei Rebellengruppen gegen die Armee von Präsident Baschar al-Assad und seinem Verbündeten Russland.
REUTERS/aru
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