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Kolumne «Ertappt»
Er ging zur Polizei, um den Besuch im Puff zu vertuschen

In diesem Etablissement (linkes Haus) im Niederdorf verkehrte der untreue Ehemann.

Dümmer, als die Polizei erlaubt – so könnte man das Kunststück bezeichnen, das ein heute 38-jähriger Schweizer vollbracht hat. Vor einem Jahr vergnügte er sich in einer Sommernacht in einem Bordell im Zürcher Niederdorf. Dabei nahm er «Dienstleistungen» von fünf Frauen in Anspruch, wie die Staatsanwaltschaft See/Oberland in einem kürzlich ausgestellten Strafbefehl schreibt, ohne dabei intime Details zu verraten.

Jedenfalls: Die erste Frau bezahlte der Freier offenbar noch mit Bargeld. 110 Franken verrechnete sie ihm. Für die vier weiteren belastete er seine Maestro-Karte. Dumm nur: Sie lautet auf das gemeinsame Konto mit seiner Ehefrau. Und diese mag argwöhnisch geworden sein über die 440 Franken, die abgezogen wurden.

Nur so lässt sich erklären, dass der Mann – inzwischen wohl in Panik geraten – drei Tage später den Posten der Kantonspolizei in Küsnacht aufsuchte. Dort erklärte er, eine ihm nicht bekannte Dame habe den Geldbezug getätigt, und reichte Strafanzeige ein. Zudem wollte er erreichen, dass ihm seine Hausbank das Geld zurückerstattet. Sein eigentlicher Antrieb dürfte aber wohl gewesen sein, seine nächtlichen Eskapaden vor seiner Ehefrau zu vertuschen oder sich reinzuwaschen. Funktioniert hat dies nicht wirklich, denn die Polizei kam dem Ehebrecher auf die Schliche.

Die Staatsanwaltschaft hat ihn nun per Strafbefehl wegen versuchten Betrugs und Irreführung der Rechtspflege verurteilt. Sie bedachte ihn mit einer bedingten Geldstrafe von 100 Tagessätzen zu 100 Franken, was 10’000 Franken entspricht. Bezahlen muss er diese nur, wenn er sich in den nächsten zwei Jahren etwas Neues zuschulden kommen lässt. Hingegen muss er eine Busse von 220 Franken hinblättern. Dieser Betrag hätte – man rechne – auch für einen doppelten Besuch im genannten Etablissement gereicht.