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Such-Hund im Dschungel verschollen
Er fand die vermissten Kinder, nun sucht ganz Kolumbien nach Wilson

Nun fehlt der Held der Geschichte: Schäferhund Wilson.
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Es war der Lichtblick eines ganzen Kontinents: dass die «Operación Esperanza», die Operation Hoffnung, Anfang Juni nach mehr als einem Monat doch noch erfolgreich war und vier Kinder 40 Tage nach dem Absturz mit einem Kleinflugzeug aus dem kolumbianischen Regenwald barg.

Die Operation Hoffnung aber ist für die kolumbianische Armee noch nicht ganz vorbei. Denn der Held der Mission ist nach wie vor im Dschungel: Suchhund Wilson, der die Kinder vor zwei Wochen aufgespürt hatte. Auch dank seinen Pfotenspuren gelangten die Rettungskräfte zu den Gesuchten, das Tier selber aber fanden sie bei den Kindern nicht vor. Seither erblickten sie Wilson zweimal aus der Distanz, worauf der Hund sofort die Flucht ergriff. 

Belgische Malinois gelten als extrem loyal 

Das ist ungewöhnlich. Darüber, was mit dem Schäferhund passiert sein könnte, rätselt die kolumbianische Öffentlichkeit nun genauso engagiert wie zuvor bei den vermissten Kindern. In gewissen Medien war die absurde Theorie zu lesen, wonach Wilson mittlerweile für eine Opfergabe von Indigenen habe hinhalten müssen, womit man sich für göttlichen Beistand bei der Rettung der indianisch-stämmigen Kinder bedanken wollte.

Etwas seriöser klingt die Mutmassung von Wilsons Haltern bei der Armee. Sie gehen davon aus, dass ihn die Begegnung mit wilden Tieren im Dschungel dermassen erschreckt hat, dass er nicht mal mehr seinen Herrchen traut. Mittlerweile ist Wilson seit bald einem Monat im Regenwald, seit zwei Wochen ist er nicht mehr gefüttert worden, bereits die geretteten Kinder gaben an, dass sie ihn in der kurzen Zeit, in der er bei ihnen war, als abgemagert wahrgenommen hätten. 

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Im schwer zugänglichen Gebiet zwischen den Departementen Caquetá und Guaviare im Südosten des Landes haben die Einsatzkräfte – wie zuvor für die gesuchten Kinder – Nahrungspakete für den Hund ausgelegt. Auf der Suche begleiten die Soldaten mittlerweile auch zwei läufige Hündinnen. Wilson sei zwar kastriert, wie General Pedro Sánchez kolumbianischen Medien erklärte, «doch wir hoffen, dass seine Instinkte trotzdem noch aktiviert werden». Experten bezweifeln, dass die Aktion mit den Hündinnen von Erfolg gekrönt sein wird, weil Wilson durch den Aufenthalt im Dschungel mit derart vielen Gerüchen von Tieren konfrontiert und offensichtlich davon auch verstört sei.

Belgische Malinois, eine Unterart der Schäferhunde, gelten eigentlich als enorm loyal und diszipliniert. Auch andere Streitkräfte halten sich Malinois, so haben die US-Navy-Seals einst mit einem Malinois den Al-Qaida-Führer Osama bin Laden aufgespürt. 

Seit Mitte Mai ist Wilson im Dschungel, damals schnüffelte er noch nach den vermissten Kindern, die er kurze Zeit später tatsächlich aufspürte.

Dass er in der Wildnis länger überlebt als die vier Kinder, ist zwar anzunehmen, jedoch verunsichert die Halter, dass Wilson einige der Nahrungspakete zwar gemäss den Spuren daneben tatsächlich gefunden, davon aber nicht gegessen zu haben scheint. Allerdings gibt theoretisch auch der Dschungel genug zu essen her.

Die Hoffnung jedenfalls schwindet auch bei dieser Operation. Ganz offensichtlich noch nicht aufgegeben hat sie Cristian Cuarán, der Wilson trainiert, seit er ein Welpe ist: Der kolumbianische Soldat hat die Region seit Verschwinden seines Hundes nicht verlassen und sucht weiter nach ihm. Die vier Kinder, die ihr Leben auch Wilson verdanken, schickten aus dem Militärkrankenhaus in Bogotá Zeichnungen an Cuarán und seine Helfer. Auf dass die Operation Hoffnung noch nicht aufgegeben werden muss.

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