Extremsportler Jonas DeichmannEr fährt mit dem Velo durch die USA – und rennt dann zurück
Der Wahlschweizer machte in der Vergangenheit schon mit beeindruckenden Höchstleistungen auf sich aufmerksam. Diese Woche startet er in sein neuestes Abenteuer.
Der 36-jährige Abenteurer Jonas Deichmann radelt seit Mittwoch während vier Wochen von New York quer durch die USA nach Los Angeles. Am Tag nach seiner Ankunft an der Westküste rennt der Extremsportler die gesamte Strecke (5100 Kilometer) in 100 Tagen zurück. Dabei kommt er unter anderem an den Rocky Mountains vorbei und durchquert die Wüste bei Los Angeles. Dies tut er ganz ohne ein Team.
Gedanken übers Aufgeben macht er sich keine
Um seinen Traum als Profi-Abenteurer zu leben, kündigte Deichmann 2017 seinen Job als Softwarebetreiber. Für ihn sei es wichtig, dass er in seinem Leben das tue, was ihn erfülle, erzählt er in einem Interview mit «Sports Illustrated». Heute hält der Extremsportler Motivationsseminare für Managerinnen und Verkäufer und lebt vom Verkauf seiner Bücher.
«So gesehen ist ein Tiefpunkt eher was Schönes, weil, jetzt geht es wieder hoch. Daran glaube ich fest.»
Auf die Frage, weshalb er noch nie eine seiner extremen Touren abgebrochen habe, antwortet er: «Den Moment, in dem ich an das Aufgeben gedacht habe, den gab es nicht. Noch nie. Ich überlege mir vorher: Warum mache ich das Projekt? Will ich das mit ganzem Herzen? Und wenn die Antwort darauf Ja ist, dann findet man auch eine Lösung. Dann geht es immer weiter. So gesehen ist ein Tiefpunkt eher was Schönes, weil, jetzt gehts wieder hoch. Daran glaube ich fest.»
In Mexiko zum Superstar geworden
Weltweite Popularität erreichte Jonas Deichmann beim Triathlon um die Welt, der die Länge von 120 Ironmans umfasst und 430 Tage dauerte. Im September 2020 fuhr Deichmann in München los. Über die Alpen radelte er nach Karlobag an der kroatischen Küste, von wo aus er in 54 Tagen über 450 Kilometer in der Adria schwamm. Damit stellte er einen Rekord für die längste Schwimmstrecke ohne Begleitboot auf.
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Daraufhin fuhr er mit dem Velo vom Süden Kroatiens hoch in den Norden durch das teilweise bis zu –40 Grad kalte Sibirien. Nach 17’000 Kilometern erreichte er Wladiwostok an der russischen Pazifikküste. Das Schwimmen sei das Härteste am Triathlon gewesen, sagt Deichmann gegenüber dem Magazin «Sports Illustrated». «Ich bin ja in Salzwasser geschwommen, wenn man das jeden Tag aufs Neue macht, entzündet sich der ganze Körper. Und das verheilt auch nicht, wenn man am nächsten Tag wieder ins Salzwasser geht.»
Der Laufpart, welchen er in Tijuana startete, verhalf ihm zu weltweiter Bekanntheit. Auf seiner rund 5000 km langen Laufstrecke durch Mexiko wurde Deichmann von Hunderten Hobbysportlern gefeiert und sogar von Liveübertragungen und Polizeieskorten begleitet.
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Die letzte, 4000 Kilometer lange Etappe von Lissabon nach München legte der Deutsche wieder auf dem Velo zurück. Dabei kam er auch in der Schweiz vorbei, seiner Wahlheimat. Von Neuenburg fuhr er ins solothurnische Aedermannsdorf, wo seine Familie wohnt. Deichmann erreichte sein Ziel in München nach 455 geschwommenen, 21’000 geradelten und 5000 gerannten Kilometern am 29. November 2021.
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