Niederlage für Eishockey-NationalteamDie Schweiz schiesst kuriose Tore – und gibt den Sieg aus den Händen
2:3 nach Verlängerung verlieren die Schweizer zum Auftakt der Euro Hockey Tour gegen Finnland. Die Art und Weise der Niederlage muss sie überaus ärgern.
- Die Schweiz verlor trotz 2:0-Führung mit 2:3 gegen Finnland.
- Mikko Lehtonen und Harri Pesonen erzielten die Ausgleichstreffer für Finnland.
- Der Schweizer Trainer Patrick Fischer sieht die Niederlage als Chance zur Verbesserung des Teams.
Was musste sich Patrick Fischer nicht alles anhören im letzten Winter. Elf Spiele in Serie verlor die Nationalmannschaft im Rahmen der Euro Hockey Tour, zuweilen war sie gegen die hochkarätige Konkurrenz überfordert. Nach dem Gewinn von WM-Silber verstummte die Kritik blitzartig. Aber Fischer zeigte sich dennoch selbstkritisch. «Wir waren nicht zufrieden, schossen auf der Euro Hockey Tour zu wenig Tore», hielt er im Vorfeld des Spiels gegen die Finnen fest. Der nächste Schritt müsse sein, auch unter der Saison regelmässig zu gewinnen.
Zum Auftakt jedenfalls können die Schweizer dieses Vorhaben nicht in die Tat umsetzen. 2:3 unterliegen sie Finnland nach Verlängerung. Die Art und Weise der Niederlage muss die Schweizer überaus ärgern. Denn: Bis zur 46. Minute führte das Nationalteam nach kuriosen Treffern von Giancarlo Chanton und Fabrice Herzog 2:0. Dann wendeten die Finnen dank Zürichs Mikko Lehtonen und Langnaus Harri Pesonen (55.) das Blatt. In der Verlängerung sorgte schliesslich Robin Salo für den Siegtreffer.
Unnötige Strafen – und ein starker Charlin
Was positiv stimmt: Die Schweizer begegnen Finnland über weite Strecken auf Augenhöhe. Sie lassen defensiv wenig zu, vorab in den beiden ersten Dritteln kommen die Gastgeber kaum zu nennenswerten Abschlüssen. Und wenn doch, dann hält Stéphane Charlin dicht. Besonders sehenswert ist die Glanzparade im Startabschnitt, mit welcher der Goalie der SCL Tigers den Schuss von Mikael Ruohomaa klärt. Charlin bestätigt mit seinem guten Auftritt die Leistungen aus der Meisterschaft – er ist mit einer Fangquote von knapp 96 Prozent der stärkste Torhüter.
Natürlich, die Schweizer haben bei ihren Treffern reichlich Glück. Der versuchte Pass von Chanton landet via Schlittschuh eines finnischen Verteidigers im Tor – schöner hätte sich der Verteidiger sein Debüt fürs Nationalteam kaum vorstellen können. Beim 2:0 prallt der Puck dann vom Plexiglas hinter dem Tor zurück, worauf Fabrice Herzog in den leeren Kasten und vorbei am verdutzten Harri Säteri einschieben kann.
Doch im letzten Drittel lassen die Schweizer die Finnen zurück ins Spiel kommen, was diese dankend annehmen. Bezeichnend ist die Strafe von Mike Künzle zwei Minuten vor dem regulären Ende – ein Beinstellen im gegnerischen Drittel. Es ist nicht die einzige unnötige Strafe in diesem Spiel. Nationaltrainer Fischer jedenfalls wird genug Material finden, um seinem Team bis zum zweiten Spiel gegen Schweden vom Samstag die Defizite aufzuzeigen. Aber: Er wird auch Positives hervorheben können.
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