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Niederlage gegen Finnland
Die Schweizer sind bemüht – aber sie treffen einfach nicht

In der Offensive harzt es: Die Schweizer kommen gegen Finnland zwar zu Chancen, Zählbares schaut dabei aber nicht heraus.
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Nochmals hallen «Hopp Schwiiz»-Rufe durch die Halle und werden die Fähnchen geschwungen. Am Einsatz des Publikums liegt es nicht, geht die Partie zwischen der Schweiz und Finnland nach torlosen 60 Minuten in die Verlängerung.

Doch dann ruft Hermann Schönbächler endlich nach seinem Richi, der sich doch «guet häbe» solle – es ist die Schweizer Torhymne. Nur: Der Jubel verstummt rasch wieder; weil Christoph Bertschy den finnischen Goalie Lassi Lehtinen behinderte, zählt der Treffer von Dominik Egli nicht. Also muss das Penaltyschiessen entscheiden. Und in diesem ist für die Schweizer nur Dario Rohrbach erfolgreich, derweil Saku Mäenalanen und Henrik Borgström für Finnland treffen. Ein kleiner Trost für das Publikum: Rohrbach und Mäenalanen spielen für die SCL Tigers, entsprechend gross fällt der Jubel bei ihren Toren aus.

Rückkehr nach 35 Jahren

Am 1. September 1989 gastierte die Nationalmannschaft letztmals in Langnau. Zum Kader zählten so illustre Namen wie Olivier Anken, Renato Tosio, Felix Hollenstein oder Peter Jaks. Doch das «who is who» des Schweizer Eishockeys bewegte damals die Massen nicht im Geringsten. Lediglich 1653 Zuschauerinnen und Zuschauer verloren sich in der Ilfishalle, vielleicht – so mutmasste die Emmentaler «Wochen-Zeitung» –, weil damals kein Spieler des NLB-Clubs SC Langnau in der Nationalmannschaft spielte.

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Das ist 35 Jahre später anders. 6000 Fans sorgen im ausverkauften Stadion für eine ansprechende Atmosphäre, Nationaltrainer Patrick Fischer sagt: «Langnau hat es verdient, dass wir öfters hierher kommen. Das Publikum hat extrem viel Energie in das Team gebracht.» Jedenfalls beginnen die Schweizer sehr gefällig. Die Formation mit Rohrbach, Luganos Marco Müller und ZSC-Center Justin Sigrist ist zunächst die auffälligste. Erst Müller, dann Rohrbach vergeben aus aussichtsreicher Position vor Lehtinen.

Dass die Partie nach 60 Minuten 0:0 steht, ist primär dem Unvermögen der Schweizer im Abschluss geschuldet, weil sie zahlreiche Chancen auslassen. Es ist ein altbekanntes Problem. Bereits im Dezember in Fribourg bekundeten die Schweizer grosse Mühe mit dem Toreschiessen. In sieben Partien auf der Euro Hockey Tour haben sie erst neun Treffer erzielt. «Wir haben extrem gekämpft, sind viel gelaufen», sagt Fischer. «Leider fehlte uns ein paar Mal das Glück und auch die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Es ist ein Thema, das uns begleitet.» Der Coach versucht im Training Gegensteuer zu geben. Es gilt die Parole: Jeder Schuss zählt. Wer das Tor verfehlt, muss auch mal Liegestützen machen.

Tapola wird Temporär-Nationalcoach

Zu einer temporären Beförderung kommt SCB-Coach Jussi Tapola. Ab kommender Woche findet in Montreal und Boston das «4 Nations Face Off»-Turnier statt, in dem sich die mit ausschliesslich NHL-Spielern gespickten Auswahlen Kanadas, Schwedens, Finnlands und den USA duellieren. Und weil Nationalcoach Antti Pennanen die Equipe in Übersee betreuen wird, übernimmt Tapola die Mannschaft, die am Wochenende in Stockholm im Rahmen der Euro Hockey Tour noch auf Tschechien und Schweden trifft.

Die Schweizer fliegen am Freitagnachmittag nach Stockholm. Am Samstag (16 Uhr) folgt dann das Duell mit den Gastgebern, wobei die Schweizer in diesem Zusammenhang nicht die besten Erinnerungen haben: Vor einem Jahr war die bisher jüngste und unerfahrenste Auswahl von Trainer Fischer gegen die mit dem bestmöglichen Aufgebot angetretenen Schweden überfordert und kam bei der 2:5-Niederlage noch mit einem blauen Auge davon. Am Sonntag (12 Uhr) kommt es zum Abschluss dann zum Vergleich mit Weltmeister Tschechien.