Task-Force-Chef zu neuen Corona-Regeln«Einzelne Kantone müssen zusätzliche Massnahmen treffen»
Experten äussern sich zu den neuen Corona-Regeln des Bundesrats. Reichen die Massnahmen aus, um die Ansteckungen zu stoppen?
Mit der Ausweitung der Maskenpflicht im Freien, weiteren Einschränkungen für private Treffen und öffentliche Veranstaltungen sowie verschiedenen Verboten will der Bundesrat die zweite Corona-Welle in den Griff kriegen. Im europäischen Vergleich zeigt sich jedoch, dass Länder mit niedrigeren Corona-Zahlen schon strengere Massnahmen verhängt haben – bis hin zu Lockdowns.
«Die Task Force begrüsst den Entscheid des Bundesrats», sagt Martin Ackermann in der SRF-«Tagesschau». Der Chef der Covid-Task-Force ergänzt zwei Punkte zu den neuen Corona-Massnahmen: «Unserer Meinung nach müssen wir konsequent auf Homeoffice setzten und wir gehen davon aus, dass einzelne Kantone zusätzliche Massnahmen treffen müssen.»
Vielleicht lernen wir ja etwas aus dieser Geschichte, damit es wenigstens beim dritten Versuch besser läuft
Auch auf Twitter sorgen die Corona-Massnahmen des Bundesrats unter den Experten für Diskussionsstoff. So erinnert Epidemiologe Christian Althaus, dass die Covid-Task-Force bereits vor Wochen vor der aktuellen Situation gewarnt habe.
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Auch Isabella Eckerle, Leiterin des Zentrums für Viruserkrankungen an der Universität Genf, bringt sich ein. Auf Twitter verdeutlicht sie, wieso es wichtig ist, dass sich alle an die Corona-Massnahmen halten.
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Neue Corona-Massnahmen sollen zweiten Lockdown verhindern
Die neuen Regeln seien «die letzte Möglichkeit, um einen Lockdown zu verhindern», sagte Gesundheitsminister Alain Berset am Mittwoch. «Ohne einschneidende Massnahmen geht es nicht.» Die bisherigen Regeln genügten nicht. Die Fallzahlen, die Zahlen der Spitaleinweisungen und der Todesfälle müssten schnellstmöglich runterkommen.
Ziel sei es, die Reproduktionszahl zu halbieren. Heute steckten zehn Corona-Infizierte im Schnitt 17 weitere Personen an. Das sei viel zu viel, sagte Berset. Derzeit sei die Schweiz ein europäischer Hotspot.
«Je schneller wir den Virus unter Kontrolle bringen, desto schneller ist alles wieder möglich.»
Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga versuchte zum wiederholten Mal, alle ins Boot zu holen. «Wir wollen alle, dass die Schweiz diese Krise gemeinsam meistert», sagte sie.
Niemand wolle, dass in den Spitälern die Betten für Notfallpatienten fehlten, niemand wolle einen Lockdown. Deshalb habe der Bundesrat neue Massnahmen ergriffen, die ab Mitternacht gelten. «Wenn wir weniger Kontakte haben, bringen wir die Zahl der Hospitalisierungen herunter.»
Die Situation sei für niemanden leicht. «Wir brauchen die Kontakte, wir brauchen den Ausgang. Wir möchten ins Kino, beim Fussballmatch mitfiebern. Wir brauchen die Nähe zu Familie und Bekannten.» Eines sei sicher: «Je schneller wir den Virus unter Kontrolle bringen, desto schneller ist dies alles wieder möglich.»
aru/sda
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