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Meinung

Kolumne «Miniatur des Alltags»
Einmal umarmen, bitte!

Aktion «Gratis-Umarmung» in Bern: Die in Australien gegründete «Free Hugs Campaign», zu Deutsch «Gratis-Umarmungen-Kampagne», findet mittlerweile auch in Schweizer Städten Anklang. 
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Wer nicht in einer Partnerschaft lebt und sich einsam fühlt, hat Studien zufolge eine kürzere Lebenserwartung und ein höheres Krankheitsrisiko. Der Grund dafür liegt offenbar auch in den mangelnden Körperkontakten. Müssen nun all jene verzweifeln, die derzeit keinen menschlichen Kuschelpartner haben? Nicht unbedingt. Denn Untersuchungen haben gezeigt, dass auch das Streicheln von Haustieren zur Ausschüttung von Glückshormonen führt, die Herzfrequenz senkt und Stress abbaut. 

Doch nicht alle Singles haben ein Haustier. Und Umarmungen bei Wildfremden erbetteln – «einmal umarmen, bitte!» – ist wohl auch nicht gerade ratsam. 

Welche Alternativen bleiben also? Soll man auf eine Gratis-Umarmung hoffen, wie sie mittlerweile – ausgehend von der in Australien gegründeten «Free Hugs Campaign» – hie und da auch in Schweizer Städten angeboten wird? Oder auf den nächsten Weltknuddeltag warten, der allerdings erst wieder am 21. Januar 2024 stattfinden wird?

Vielleicht gibt es ja auch einen einfacheren Weg, um seinen Tank für Streicheleinheiten etwas aufzufüllen. Wie wäre es zum Beispiel mit einer entspannenden Massage? Selbst der Coiffeurbesuch kann ja eine unverfängliche Gelegenheit sein, wieder einmal angenehme Berührungen zu erleben. 

Noch schöner und nachhaltiger sind natürlich Streicheleinheiten von Leuten, die man kennt. Mein Partner und ich lieben es beispielsweise, insbesondere unsere Singlefrauen und Singlemänner im Bekannten- und Freundeskreis lange zu umarmen. Diese wiederum sind meist sehr empfänglich dafür. Sie geniessen es sichtlich, in den Armen zu liegen und gedrückt zu werden – manche kriegen gar nie genug davon. 

So eine Umarmung im Alltag kostet uns nichts. Aber für den, der sie erhält, ist sie umso kostbarer.