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Twitch auf dem Vormarsch
Eine Gamer-Plattform kann den Sportmarkt aufmischen

Es geht was auf dem Markt für bewegte Sportbilder: Olympique Marseille, hier Jordan Amavi (Mitte) im Infight mit Layvin Kurzawa von Paris St-Germain, hat schon Spiele exklusiv auf Twitch gezeigt.
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Spontan muss er lachen. Dann nimmt Farhan Ahmed erst mal einen Schluck aus seiner Tasse. Eben wurde er gefragt: Ist Twitch der Tod des traditionellen Fernsehens? Schliesslich sagt der Londoner: «Eine gute Frage. Aber ich weiss nicht, ob ich der Richtige bin, um sie zu beantworten.»

Ahmed war mal professioneller Pokerspieler. Heute ist er Leiter für strategische Partnerschaften bei Twitch und arbeitet daran, althergebrachtem TV das Wasser abzugraben. Zum Beispiel, indem er eine Partnerschaft mit der höchsten spanischen Fussball-Liga organisiert. Es ist der jüngste Schritt, den sein Arbeitgeber in den Sportbereich macht.

Twitch ist für Menschen über 35 etwas verwirrend. Genau darum hat es das Zeug dazu, den Sportmarkt aufzumischen. Gross geworden ist das Tochterunternehmen von Amazon als Ort, an dem junge Menschen anderen jungen Menschen dabei zuschauen, wie sie am Computer spielen und dazu chatten. Es gibt Gamer, die dank Twitch mehrere Zehntausend Franken verdienen. Im Monat. Sie verkaufen Abonnements mit Goodies wie etwa personalisierte Emoticons oder schalten Werbung. Und Twitch verdient prozentual mit.

Twitch produziert nicht, es verteilt nur

Längst ist Twitch auch in jenen Sport eingestiegen, der nicht vor der Konsole stattfindet. Die nordamerikanische Frauenfussball-Liga NWSL zeigt ihre Spiele auf Twitch. Arsenal, Real Madrid, Olympique Marseille, La Liga – alle sind sie eine Partnerschaft mit der Plattform eingegangen und betreiben ihren eigenen Kanal.

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Wobei Twitch selbst nicht als Produzent der Bilder auftritt. Sie seien «enabler» sagt Ahmed, Ermöglicher: «Wir bieten Clubs und Ligen die Chance, ihre Community wachsen zu lassen.»

Community – Gemeinschaft – ist sowieso das Schlagwort. «Twitch ist üblicherweise live», erklärt Ahmed, «also sollte auch jemand eine Antwort geben, wenn das Publikum Fragen stellt.» Für etwas läuft ja bei jeder Übertragung auf demselben Schirm ein Chat. Es ist diese Interaktion, die die Zuschauer an einen Streamer bindet.

Ohne Community keine Kohle

Noch zahlt Twitch den meisten Clubs oder Ligen nichts für Übertragungsrechte. Die Firma lockt mit einer anderen Währung: dem Zugang zu den Usern, die auf Twitch unterwegs sind. In den letzten sechs Monaten ist die Zahl der täglichen Besucher von 15 auf 26,5 Millionen gestiegen. Sie sind zu 75 Prozent jünger als 35, meist männlich, und sie bleiben extrem lange auf Twitch: rund 95 Minuten pro Tag. Es ist die perfekte Kundschaft für Fussballclubs.

Und wenn jemand genügend Anhänger hat, öffnet Twitch auch seine Kassen. 2018 gab es einen Zweijahresvertrag mit der Spielefirma Blizzard über geschätzte 90 Millionen Dollar. Zuletzt wurden Gamer, die mehrere Millionen Follower haben, mit Mehrjahresverträgen an Twitch gebunden.

Dasselbe könnte dereinst mit Fussball-Clubs und -Ligen passieren. Farhan Ahmed sagt über die Ziele von Twitch: «Fussball ist ein Schlüsselsport.»

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