AboInterview mit ETH-Forscher «Eine energieautarke Schweiz könnte die Klimaziele gefährden»
Anthony Patt erklärt, warum es keine gute Idee ist, die Energie nur im Inland zu produzieren. Und warum er mit steigenden Ausgaben für Städter rechnet.
Herr Patt, der Krieg in der Ukraine hat die Energiepreise nach oben getrieben. Sind das gute oder schlechte Nachrichten für das Ziel, die Welt bis 2050 klimaneutral zu machen?
Die explodierenden Preise für fossile Energie sind natürlich ein Antrieb, um auf erneuerbare Energiequellen umzusteigen. Bereits haben sich europäische Regierungen zum Ziel gesetzt, schneller von Öl und Gas loszukommen. Das legt zumindest nahe, dass der Krieg im Energiebereich wahrscheinlich einen positiven Effekt haben wird. Für den Moment möchte ich aber keine zu kühne Prognose über die Auswirkungen des Kriegs wagen. Denn das ist schwierig, genauso wie es schwierig war, vorherzusagen, ob die Covid-19-Pandemie einen bleibenden Effekt auf die Treibhausgasemissionen haben wird.