ErtapptEin teurer Durstlöscher
Weil er Durst hatte, brach ein Kosovare in der Au ein Kellerabteil auf. Es gibt intelligentere Aktionen.
In einem Land, in dem das Wasser aus dem Hahn geniessbar ist, Mineral zu trinken, ist schon als solches speziell. Dass man dafür auch noch eine Straftat begeht, ist schlicht unverständlich. Ein 29-Jähriger aus dem Kosovo war aber offenbar eines Abends so durstig, dass er sich nicht mehr mit den lokalen Gepflogenheiten auseinandersetzen konnte.
Der Mann stieg in der Au in ein Mehrfamilienhaus ein. Er begab sich in den Keller und machte sich an einem Abteil zu schaffen. Dabei riss er so lange an einer Holzlatte, bis diese brach. Die gewaltsam entstandene Öffnung bot genügend Platz, um mit der Hand ins Kellerabteil zu reichen. Die Hand ging zu einer 1,5-Liter-Mineralflasche (für 85 Rappen im Handel erhältlich). Laut Strafbefehl nahm der durstige Dieb ein paar Schlucke des Wassers und verliess den Ort des Geschehens danach wieder.
Eine kleine Straftat, die ein paar Konsequenzen mit sich zieht. Wie der Täter überführt wurde, wird im Strafbefehl nicht genauer erläutert. Klar ist aber, dass er wegen geringfügiger Sachbeschädigung und geringfügigem Diebstahl bestraft wird. Der Sachschaden betrug immerhin 150 Franken, ein grosser Betrag im Vergleich zum Diebstahl der 85-Rappen-Flasche. Der 29-Jährige wird mit 500 Franken gebüsst. Zurzeit sitzt der Mann im Gefängnis Meilen. Wohl eher nicht wegen der Tat in der Au. Was sich der Kosovare sonst noch hat zuschulden kommen lassen, ist aber Stoff für einen weiteren Strafbefehl – oder eine Gerichtsverhandlung.
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