Testspiel Schweiz – FinnlandWarum dieser kleine Sieg nur kleine Erkenntnisse bringt
Mit dem dritten Sieg im dritten Spiel beschliesst die Schweiz die erste Tranche an Länderspielen erfolgreich – das 3:2 gegen Finnland ist aber ohne besondere Bedeutung.
Das Lob des Abends geht an die St. Galler Gastgeber. Anders als am Sonntag beim Spiel gegen Litauen stellen sie gleich zwei reglementskonforme Tore zur Verfügung.
Das Spiel kann so an diesem Mittwochabend pünktlich beginnen. Und es endet auch ziemlich pünktlich. Dazwischen liegen 92 Minuten, die sportlich ohne ausserordentliche Bedeutung sind. Schweiz gegen Finnland ist nur ein Freundschaftsspiel, ein Spiel, das in einem überfüllten Kalender keiner so wirklich braucht. Am Ende steht es 3:2. Mario Gavranovic, Ruben Vargas und Haris Seferovic erzielen die Tore für die Schweizer, die zur Pause noch zurückgelegen haben. Erst ein paar Einwechslungen bewahren sie vor einer Niederlage.
Vladimir Petkovic hat die Aufstellung gegenüber dem 1:0 am Sonntag gegen Litauen gehörig durcheinandergewirbelt. Neun Wechsel nimmt er vor, nur Elvedi und Shaqiri, für einmal Captain, behalten ihren Platz. Der Coach versucht es auch mit einer Retusche beim System, vom 3-4-1-2 wechselt er zu einem 3-1-4-1-1. Zakaria ist der einzige defensive Mittelfeldspieler, Shaqiri ist der Mann hinter Gavranovic, der Sturmspitze.
Gavranovic ist bereit
Das sieht immer wieder träge aus. Shaqiri schiesst einen Freistoss hoch übers Tor. Erst ein weiter Ball von Cömert setzt die Finnen unter Druck, O’Shaughnessy verspekuliert sich, Shaqiri und Sow können Gavranovic freispielen, und der Stürmer, aktuell in der internen Hierarchie hinter Seferovic und Embolo, nutzt die Chance mit seinem überlegten Abschluss.
Wenn man eine Chance bekomme, müsse man bereit sein, hat er am Vortag gesagt. Es ist sein 11. Tor im 28. Spiel. Später trifft er noch den Aussenpfosten.
Die Schweizer leisten sich in der Folge die zwei Fehler, die sofort bestraft werden. Zweimal ist es Joel Pohjanpalo, der davon profitiert. Der 26-jährige Stürmer nutzt zuerst die Schlampigkeit von Mbabu bei einem Corner, Omlin als Stellvertreter von Sommer im Tor sieht sehr unglücklich aus.
Das ist nach einer halben Stunde, und nur zehn Minuten später bringt Zakaria mit seinem Pass den Kollegen Sow in Bedrängnis. Seinen Ballverlust nutzen die Finnen zum Konter, Sow will im eigenen Strafraum retten und begeht das Foul, das zum Elfmeter führt. Pohjanpalo lässt Omlin keine Chance.
Zur zweiten Halbzeit kommen neue Spieler, Xhaka, allen voran er, Akanji und dazu Fassnacht, und nur ein paar Minuten danach folgt auch noch Vargas. Ein paar Sekunden steht er erst auf dem Platz, als er von Fassnacht angespielt wird, sich am Strafraum von seinen Gegnern löst und herrlich zum 2:2 trifft. Es sieht nach dem Anlauf zur Wende aus.
Aber es sieht lange nur so aus. Die Gäste, kommenden Sommer erstmals in ihrer Geschichte an einer EM-Endrunde dabei, halten zäh dagegen. Bis der eben erst eingewechselte Seferovic seinen Körper so einsetzt, dass er in der 86. Minute per Kopf zum 3:2 trifft.
Wenn es grundsätzliche Erkenntnisse gibt, dann keine wirklich überraschenden. Sow, Edimilson und Zakaria, zumindest in dieser Verfassung, sind derzeit keine Anwärter auf einen Stammplatz. Dafür ist Gavranovic da, wenn er gebraucht wird. Vargas hat gepunktet, indem er auch noch den Assist beim Siegtor leistet. Und wenn einer nicht ausfallen darf, ist das Granit Xhaka. Doch dafür hat es diesen Abend nicht erst gebraucht.
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