Abfahrt an der Ski-WM in CortinaEin Franzose wird zum Freeskier und Feuz neckt den Weltmeister
Vincent Kriechmayr holt Gold, Beat Feuz Bronze. Doch die WM-Abfahrt in Cortina hatte mehr zu bieten: zum Beispiel einen spektakulären Sturz.
Die Buchhaltung ist schnell gemacht: Der Österreicher Vincent Kriechmayr gewinnt die WM-Abfahrt in Cortina, wenige Tage nach seinem Weltmeistertitel im Super-G. Zweiter wird mit 0,01 Sekunden Rückstand der Deutsche Andreas Sander, der noch nie auf einem Podest gestanden war. Die Bronze-Medaille geht an die Schweiz: Beat Feuz fehlen 0,18 Sekunden zum zweiten Abfahrts-Titel nach 2017, er wird wie 2015 in Beaver Creek Dritter.
Doch diese WM-Abfahrt bot mehr als die nackte Buchhaltung. Da war zum Beispiel Maxence Muzaton. Der 30-jährige Franzose stiess sich mit der Startnummer 8 aus dem Starthaus. 23 Sekunden später verkantete sein Innenski, es hob ihn über eine Kante von der Piste ab. Und was dann kam, versetzte nicht nur die Schweizer TV-Kommentatoren in Staunen: Der Franzose drehte sich um 180 Grad, landete wieder auf den Skiern und fuhr rückwärts weiter.
Das mögen Freeskier noch vor der ersten Ovi machen. Aber Muzaton war in dieser Szene fast 120 Kilometer pro Stunde schnell.
Muzaton beendete das Rennen nicht. Romed Baumann kam bis ins Ziel, aber dort stürzte er. Der Deutsche rutschte unter die Sicherheitsbanden und blieb einige Sekunden begraben liegen. Als er wieder aufstand, war sein Gesicht blutverschmiert – ein grosser Preis für einen 14. Rang an einer WM-Abfahrt.
Feuz glaubt, Gold wäre möglich gewesen
Weiter vorne klassierten sich die Schweizer. Bronze-Gewinner Feuz sagt: «Eine Medaille zu gewinnen ist nicht selbstverständlich, dazu braucht es schon einiges. Aber ich hatte das Gefühl, dass Gold möglich gewesen wäre.» Der Leader im Abfahrtsweltcup verlor das Rennen im Mittelteil, der stark drehte. Immerhin holte er im flacheren unteren Teil viel Zeit auf und sagte zu Weltmeister Kriechmayr: «Wenigstens kann ich noch besser gleiten als du.»
Mit dem vierten Platz sorgte Marco Odermatt für eine Schweizer Überraschung. Der Riesenslalom-Spezialist war gleich schnell wie der italienische Abfahrts-Crack Dominik Paris. Auf Feuz und die Bronze-Medaille fehlten dem 23-Jährigen 0,47 Sekunden. Odermatt sagt: «Es wäre ja auch schade gewesen, wenn ich Beat vom Podest gestossen hätte.»
Odermatts Paradedisziplin steht nächste Woche im Programm. Und im Hinblick auf diesen Riesenslalom sagt er: «Das heute (die Abfahrt) hat sehr gut getan. Es fühlt sich an wie Bronze. Und es bringt mir viel Selbstvertrauen. Ich freue mich auf die nächste Woche.»
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