Kolumne «Ertappt»Ein Eimer voll Wut
Ein 79-Jähriger rastet aus, weil ein Autofahrer einen schmalen Feldweg befährt. Das kommt ihn teuer zu stehen.
Der Feldweg in einer beschaulichen Goldküstengemeinde ist schmal, ein Auto und ein Spaziergänger kommen hier nicht so leicht aneinander vorbei. Und trotzdem müsste man meinen, dass es mit gutem Willen hier irgendwie Platz für beide geben müsste.
Doch viel guter Wille ist weder auf der einen noch auf der anderen Seite auszumachen. Als ein 79-jähriger Landwirt den Autofahrer bemerkt, der über seinen Flurweg holpert, wird er wütend. Er ist der Ansicht, dass ein Auto hier nichts zu suchen hat. Schliesslich habe der Autofahrer kein Wegrecht.
Es kommt zu einem verbalen Streit, der Bauer deckt den Eindringling mit Schimpftiraden ein. Dieser zückt sein Handy und filmt das Ganze – um sich über den Mann lustig zu machen oder um irgendetwas dokumentieren zu wollen, ist nicht klar.
Den Landwirt macht dies jedenfalls erst recht wütend. Mit aller Kraft schleudert er den Eimer, den er in der Hand hält, gegen das Auto. Dabei entsteht eine gut sichtbare Delle an der linken Heckklappe des Fahrzeugs. Es entsteht ein Sachschaden in der Höhe von 1500 Franken.
Der Autofahrer zeigt den Bauern an. Und der Kleinkrieg endet nun mit einer Strafe für den Landwirt. Die Staatsanwaltschaft hat ihn kürzlich per Strafbefehl wegen Sachbeschädigung verurteilt. Er erhält eine bedingte Geldstrafe von 20 Tagessätzen zu 150 Franken und eine Busse von 600 Franken. Der Vorfall kostet ihn also einiges. Vielleicht hat er sich damit immerhin etwas Genugtuung verschafft – vor allem, falls er in seinem Eimer eine ordentliche Ladung Mist oder Dreck mitgeführt hat.
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