Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen
Meinung

Kommentar zur US-Wahl
Trump kann von einer Verschiebung nur träumen

US-Präsident Donald Trump steht in Umfragen schlecht da und denkt laut über eine Verschiebung der Wahl im November nach.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Kaum war der tiefste Absturz der amerikanischen Wirtschaft innerhalb eines Quartals bekannt worden, meldete sich Donald Trump zu Wort. Der Präsident twitterte am Donnerstagmorgen aber nicht zum katastrophalen Zustand der Ökonomie inklusive der bedenklichen Arbeitslosenrate. Drei Monate vor der Präsidentschaftswahl sinnierte er darüber nach, den Urnengang im November zu verschieben – und kritisierte neuerlich die Möglichkeit der Briefwahl, weil sie dem Wahlbetrug Tür und Tor öffne.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

In der Tat wäre eine Verschiebung der Wahl bis nach dem Abflauen der Corona-Pandemie nicht schlecht für Donald Trump: Sein bizzares und inkompetentes Auftreten seit dem Beginn der Corona-Krise hat dem Präsidenten denkbar schlechte Umfragewerte eingebrockt, ihm und seinen republikanischen Helfern im Kongress droht eine Wahlniederlage im November.

Geht es knapp zu am Wahltag, könnte Trump grundlos behaupten, Wahlbetrug habe ihn um den Sieg gebracht.

Warum also nicht auf Zeit spielen in der Hoffnung, dass sich die Wirtschaft erholt und die Wählerschaft vergessen hat, wie blamabel sich der Präsident benahm?

Daraus aber wird nichts: Die amerikanische Verfassung bestimmt, dass allein der Kongress – also Repräsentantenhaus und Senat – über «Zeit, Ort und Art» der Präsidentschaftswahl entscheidet. Und auch dem Parlament bleibt nur ein gewisser Spielraum, muss die Amtszeit jedes Präsidenten doch nach vier Jahren spätestens am 20. Januar des darauffolgenden Jahres enden. So will es die Verfassung.

Trump kann von einer Verschiebung träumen, erfüllen aber wird sich sein Traum nicht. Denn niemals würde Nancy Pelosi, die demokratische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, solch einer Verschiebung zustimmen.

Dennoch beunruhigt der Tweet des Präsidenten: Mehrmals schon hat er angedeutet, im Falle einer Niederlage das Wahlergebnis im November nicht zu akzeptieren. Geht es knapp zu am Wahltag, könnte Trump grundlos behaupten, Wahlbetrug habe ihn um den Sieg gebracht. Sein unsinniger Vorstoss, die Wahl zu verschieben, lässt diesbezüglich nichts Gutes erahnen.