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Kolumne «Ertappt»
Eile mit Weile

Ein Autofahrer drängelte hinter einem Polizeifahrzeug. Nur mit Mühe gelang es der Polizei, ihn anschliessend zu stoppen. 
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Ungeduld führt oft nicht schneller ans Ziel. Das musste auch ein 77-jähriger Autolenker erfahren, der auf der Autobahn A3 in Richtung Zürich unterwegs war. Auf der Überholspur vor ihm befand sich ein Fahrzeug. Offensichtlich unter Zeitdruck, fuhr der Senior auf das Auto vor ihm dicht auf. Mit mehrfacher Lichthupe versuchte er dem Fahrer zu verdeutlichen, dass dieser die Überholspur freigeben soll. Ungeduldig setzte er zudem den linken Blinker. Derart bedrängt, wechselte das voranfahrende Fahrzeug auf die rechte Spur. 

Was der Rentner jedoch nicht ahnte: In dem Wagen vor ihm befanden sich Polizisten, die zivil unterwegs waren. Nachdem der 77-Jährige sie überholt hatte, verfolgten sie ihn und forderten ihn auf, anzuhalten. Das tat der Mann dann auch auf dem Pannenstreifen kurz vor der Ausfahrt Horgen. Da dies jedoch kein sicherer Ort für eine Polizeikontrolle ist, forderten die Polizisten ihn auf, die A3 bei der nächsten Ausfahrt zu verlassen. 

Doch der 77-Jährige hatte es sich wohl anders überlegt und fuhr an der Ausfahrt vorbei. Auf die Aufforderung der Polizei durch Blaulicht und Wechselklanghorn reagierte er nicht, und auch die Leuchtmatrix missachtete er. Selbst als die Polizisten ihn überholten und sich vor dem Fahrzeug des Rentners positionierten, um ihn zum Abbremsen zu zwingen, half dies nicht. Der Rentner überholte sie und fuhr unbeirrt weiter. 

Erst als weitere Polizeifahrzeuge den 77-Jährigen einkesselten und die Geschwindigkeit langsam drosselten, konnte er auf der Höhe von Kilchberg an der Weiterfahrt gehindert werden. Wegen Nötigung, der Hinderung einer Amtshandlung und vorsätzlicher Verletzung der Verkehrsregeln wurde der Rentner mit einer Geldstrafe von 70 Tagessätzen zu je 80 Franken bestraft, wie aus dem Strafbefehl hervorgeht. Dies mit einer Probezeit von vier Jahren. Zudem muss er eine Busse von 1100 Franken bezahlen. Was ihn so zur Eile und zur unbeirrten Weiterfahrt drängte, ist nicht bekannt.