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Nach Kauf von Franz Carl Weber
Drogerie Müller will in der Schweiz expandieren

Nach dem rasanten Wachstum in der Schweiz gibt es nun vor allem in der Westschweiz Potenzial für Müller, ebenso in der Stadt Zürich.
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Franz Carl Weber geht in deutsche Hände über: Die Drogeriemarkt-Kette Müller übernimmt die traditionsreiche Spielzeugfirma vollständig, wie diese Woche bekannt wurde. Das passt in die Strategie: Müller will in der Schweiz weiter expandieren.

Der Schweiz-Ableger des 4-Milliarden-Konzerns schreibt auf seiner Website, Müller weite sein Filialnetz ständig aus. «Damit wir uns weiterentwickeln können, sind wir stets auf der Suche nach neuen Standorten.» Gesucht werden Räume in Einkaufszentren, bei Fachmärkten oder in Zentren von Städten mit mindestens 10’000 Einwohnern an «Eins-a-Verkaufslagen». In Innenstädten soll die Verkaufsfläche 800 bis 2000 Quadratmeter umfassen, auf maximal zwei Etagen.

Seit dem Markteintritt 2004 in der Schweiz hat sich der Konzern ausgebreitet. Allein letztes Jahr hat er mindestens vier Filialen eröffnet: in Herisau AR, Stans NW, Sirnach TG und Adliswil ZH. Heute betreibt Müller 69 Filialen in der ganzen Schweiz – von St. Margarethen SG bis Montreux VD, von Basel bis Lugano.

Nische im stationären Verkauf gefunden

Mit der Übernahme des Franz Carl Weber wird das Unternehmen in der Schweiz noch präsenter: Auf einen Schlag kommen 23 Filialen mit rund 200 Angestellten dazu. Wie diese mit der Drogeriekette zusammenspannen, ob sie allenfalls sogar integriert werden, ist unklar. Es heisst einzig, eine Änderung am Filialnetz sei nicht vorgesehen, im Moment bleibe alles beim Alten.  

Ein Blick auf die Filialstandorte von Müller zeigt: In der Westschweiz in der Region Lausanne/Genf/Yverdon gibt es noch Gebiete ohne Müller-Läden. Auch in der Stadt Zürich gibt es noch keinen. 

Die Drogeriemarkt-Kette betreibt 69 Filialen in der ganzen Schweiz.

Auch im Ausland werden laufend neue Müller-Läden eröffnet. «Müller verfolgt eine Wachstumsstrategie in Europa, um weitere Grössen- und Preisvorteile bei der Beschaffung zu erzielen», sagt David Morant von der Beratungsfirma Carpathia.

Dabei liegt die Nische für Müller vor allem im stationären Verkauf. Im Onlinehandel gebe es bereits sehr grosse und bekannte Anbieter, die ähnliche Preise offerierten, so etwa Zur Rose, Amavita und Galaxus. Hinzu kämen bald E-Health-Plattformen wie «Well» und «Compassana». Daneben seien Galenica, Migros und DocMorris wichtige Akteure im Apothekensegment. 

Stationär hingegen, also in den Läden, sei die Schweiz für Müller attraktiv wegen des hohen Preisniveaus der Produkte und der Kaufkraft, sagt Morant. Vor allem Frauen kaufen gern dort ein, speziell junge, die sich für günstige Kosmetikprodukte wie Lippenstifte, Wimperntusche und Gesichtscremen interessieren.

Weniger Arzneimittel, dafür mehr Spielsachen 

Experte Morant schätzt, dass die einzelnen Müller-Läden in der Schweiz je nach Lage und Grösse zwischen 5 und 18 Millionen Franken Umsatz pro Jahr machen. Bei einer konservativen Schätzung von 9 Millionen würden die 69 Filialen in der Schweiz 621 Millionen Franken umsetzen. 

Müller verkauft in seinen Filialen neben Drogerieartikeln und Parfümerie auch Spielwaren, darunter Marken wie Lego, Playmobil oder Ravensburger, die genauso bei Franz Carl Weber zum Sortiment gehören. Im Vergleich zu klassischen Schweizer Drogerien führt Müller weniger Arzneimittel im Angebot, dafür mehr Spielsachen, Haushaltsartikel und Papeterieprodukte.