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Inmitten Drogengewalt und Verfassungskrise
Ecuador wählt diesen Sonntag einen neuen Präsidenten

Daniel Noboa, Präsident und Kandidat für die Präsidentschaft Ecuadors, spricht bei einer Wahlkampfveranstaltung in der Stierkampfarena in Quito, umgeben von Unterstützern, 6. Februar 2025.
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Inmitten einer schweren Sicherheits- und Verfassungskrise wählen die Ecuadorianer an diesem Sonntag einen neuen Staatschef. Als Favorit gilt der liberalkonservative Amtsinhaber Daniel Noboa. Seine stärkste Rivalin ist die Linkspolitikerin Luisa González aus dem Lager von Ex-Präsident Rafael Correa. Erringt kein Bewerber die absolute Mehrheit oder 40 Prozent der Stimmen mit zehn Prozentpunkten Vorsprung auf den Zweitplatzierten, kommt es am 13. April zur Stichwahl.

Überschattet werden die Wahlen von einem massiven Kriminalitätsproblem. Mächtige Drogenbanden machen sich in dem einst recht sicheren Land breit, über die Pazifikhäfen werden grosse Mengen Kokain vor allem nach Europa und Asien geschmuggelt. Präsident Noboa erklärte den Ausnahmezustand und schickte die Streitkräfte in den Kampf gegen die Gangs.

Zudem steckt das südamerikanische Land in einer schweren Verfassungskrise. Präsident Noboa liess sich für den Wahlkampf nicht beurlauben, wie es eigentlich von der Verfassung vorgesehen ist. Damit soll vermieden werden, dass Amtsinhaber staatliche Mittel für ihre Kampagne missbrauchen. Rechtsexperten zufolge hätte Noboa die Regierungsgeschäfte vor der Wahl an seine Vizepräsidentin Verónica Abad übergeben müssen, mit der er allerdings über Kreuz liegt.

Noboa war im Oktober 2023 zum Präsidenten gewählt worden, nachdem dessen Vorgänger Guillermo Lasso nach zwei Jahren im Amt das Parlament das aufgelöst und vorgezogene Neuwahlen angesetzt hatte. Mit damals 35 Jahren war er der jüngste demokratisch vom Volk gewählte Präsident Ecuadors. Da Noboa lediglich die reguläre Amtszeit von Lasso zu Ende führte, stehen jetzt nach nur eineinhalb Jahren erneut Wahlen an.

Die Wahllokale schliessen am Sonntag um 23 Uhr Schweizer Zeit. Mit den ersten Ergebnissen wird in der Nacht auf Montag gerechnet.

DPA