AboAnalyse zu ItalienDraghis Regierung zerbricht im schwierigsten Moment
Italien schlittert in eine Regierungskrise. Das schadet dem Land, setzt den Börsen zu und stürzt Brüssel in Besorgnis.
Es ist noch nicht lange her, da gefiel sich Italiens politischer Betrieb in der Rolle des stabilen Pols in hoch ungewissen Zeiten. Dank des weitherum angesehenen Premiers Mario Draghi wähnte man sich sogar solider als manch andere Länder in Europa. Etwa als Frankreich, als Grossbritannien, auch mal als Deutschland. Mit seiner schieren Aura bugsierte Draghi die Glaubwürdigkeit Roms in neue Dimensionen. Alles traute man ihm zu, wie einem Heiland – etwas überdreht, aber eben auch wohlig. Eigentlich war das bis vorgestern so.