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Dorfleben Richterswil
Zeitreise ins Jazz-Zeitalter im Museum Bären

Schwarz-Weiss-Foto von tanzenden Personen in formeller Kleidung auf einer Party, mit Ziegelboden und Musikern im Hintergrund.
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Im Ortsmuseum Bären war kürzlich eine Ausstellung mit Dokumenten und Fotos von Peter Haag und Arthur Vogt sowie Musikaufnahmen aus der Pionierzeit des Richterswiler Jazz zu sehen. Doch auch zum Hören der Musik wurde einiges geboten.

Die Geschichte der Richterswiler Jazzszene begann in den 60er-Jahren. Jugendliche suchten nach neuen musikalischen Ausdrucksformen. Jazz nach Vorbildern wie Louis Armstrong, Bix Beiderbecke und anderen Jazzgrössen war angesagt und denen wollte man nacheifern. Die jungen Musiker haben sich in verschiedenen Lokalen zusammengefunden, die neuen Klänge ausprobiert und geübt. Erste Formationen hatten sich gebildet, bescheiden nannte man sich: «The bad players», eine spätere Formation dann «The swile eight».

Der «Funky-Butt» Keller

Die Musik sollte aber auch der Öffentlichkeit in Richterswil vorgestellt werden. Nach zwei erfolgreichen Konzerten reifte der Wunsch nach einem Konzertlokal, in welchem man sich regelmässig treffen, üben und auch tanzen konnte. Der alte leer stehende Weinkeller von Herrn Züger an der Dorfstrasse erwies sich als idealer Ort dafür. Nach einer gründlichen Renovation und dem Einbau einer kleinen Bühne mit Bar, Tischen und Stühlen entstand der «Funky-Butt» Jazzkeller in einer einzigartigen Jazzkeller-Atmosphäre. Auftritte gab es nicht nur von Richterswiler Jazzmusikern, sondern auch renommierte Bands aus der Zürcher Jazzszene, wie etwa die Harlem Ramblers und international bekannte Grössen wie die Pianisten Jack Dupree oder Dollar Brand fanden den Weg nach Richterswil. Zudem besuchten auch Formationen wie Franco Ambrosetti, Bruno Spörri, oder das Metronom-Quintett den Ort.

1971 kam das Ende dieser Richterswiler Institution. Reklamationen wegen Nachtruhestörungen häuften sich. Der Clubleitung fehlten bald wichtige Mitglieder, da sie weggezogen sind oder sich neu orientiert hatten. Ausserdem wären weitere Investitionen in die Keller-Infrastruktur notwendig geworden. Der Aufwand konnte von den übrig gebliebenen Mitgliedern nicht mehr geleistet werden, was zur Schliessung des Clubs führte.

Umso schöner ist es, dass die Ausstellung im Bären die Ära der Richterswiler Jazzszene noch einmal aufleben lassen konnte.

Dieser Artikel ist Teil der Rubrik «Dorfleben». In dieser Rubrik veröffentlichen wir eingesandte Texte von Vereinen und anderen nicht kommerziellen Organisationen, die von Aktivitäten in ausgewählten Regionen handeln. Das Angebot ist kostenlos – ein Anspruch auf Publikation besteht nicht. Sie möchten einen Text einsenden? Zu den Regeln und dem entsprechenden Kontakt.