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Dieser ZSC-Jungstürmer spielt gefährlich gut

Schon zehn Mal durfte sich Pius Suter in dieser Saison von seinen Teamkollegen zu einem Tor gratulieren lassen. Foto: Marusca Rezzonico (Freshfocus)
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Die ZSC Lions sind die Comeback-Kids der jungen Eishockey-Saison. Sechs Spiele drehten sie schon, bei vier ihrer letzten sechs Siege lagen sie in Rückstand. Am Sonntag im gehässigen Cup-Fight gegen Servette orchestrierte Pius Suter die Wende mit dem späten 3:3 und einem verwandelten Penalty. «Wir kriegen keine Panik, Vertrauen auf uns, machen einfach weiter», sagt der 23-Jährige. «Und es hilft, wenn du schon ein, zwei Spiele gekehrt hast und weisst, dass es funktioniert.»

Vergangene Saison war es das Gegenteil gewesen: Einmal zurückliegend, begannen die Hände bei den Zürchern zu zittern. Suter war da keine Ausnahme. Der sonst so energetische Jungstürmer wirkte kraftlos und zuletzt auch etwas resigniert. Die zehn Tore, die er in der Saison 2018/19 schoss, hat er in diesem Winter in 14 Meisterschaftsspielen schon egalisiert. Nur Zugs Grégory Hofmann hat mit seinen 13 Toren noch öfter getroffen.

Suters Baisse hatte auch etwas Gutes für die ZSC Lions. Hatte er ursprünglich vorgehabt, nach der vergangenen Saison den Sprung nach Übersee zu wagen, verlängerte er den Vertrag in Zürich bis 2023. Er müsse noch mehr reifen, war seine Erkenntnis. Und nun, rückt die NHL langsam wieder in seinen Fokus? Er verneint: «Über die NHL habe ich noch keine Sekunde nachgedacht.»

Die Last des ersten Centers

Sportchef Sven Leuenberger wird diese Worte gerne hören. Doch ihm ist auch klar: Wenn Suter so weiterspielt, wird er früher oder später von der NHL-Ausstiegsklausel Gebrauch machen. «Nun zeigt er wieder, was in ihm steckt», sagt Leuenberger. «Aber wenn ich einen Wunsch äussern könnte, hätte ich natürlich lieber, wenn er bleibt.» Der Sportchef glaubt, dass Suter letzte Saison darunter litt, in Abwesenheit des oft verletzten Roman Cervenka der Nummer-1-Center sein zu müssen. «Jetzt trägt Roe diese Last, Prassl ist nochmals stärker geworden, und wir haben Krüger, Diem und Schäppi. Unsere Breite verteilt den Druck.» So, dass Suter nicht einmal auf seiner angestammten Position als Mittelstürmer spielt, sondern als Flügel neben Roe und Wick.

Die drei harmonieren exzellent. Roe steuert das Spiel, Wick reisst Räume auf und Suter trifft. «Jeder weiss, was der andere macht», sagt Suter, der immer wieder zu Abschlüssen aus ­guten Positionen kommt. Mit 37 Schüssen aus dem Slot, aus dem Raum vor dem Tor, ist er die Nummer 1 der Liga. Bei einer Schusseffizienz von 18,87 Prozent ist bei ihm fast jeder fünfte Schuss ein Treffer.

Bei so viel Erfolg nimmt Suter gern in Kauf, dass er an den Flügel ausweichen musste. «Ich fühle mich schon als Center», sagt er. «Aber ich beklage mich sicher nicht. Jetzt, da es so gut läuft. Und ich habe ja schon oft Flügel gespielt, bei den Junioren in Kanada und die ersten eineinhalb Jahre in Zürich. Die Umstellung fiel mir daher leicht.»

Das mag Grönborg an ihm

Suter kommt auch das aggressive, schnelle Eishockey entgegen, das Coach Rikard Grönborg spielen lässt. Er ist dann am besten, wenn er Intensität entwickelt. Grönborg sagt über ihn: «Bei ihm fallen einem zuerst die läuferischen und technischen Fähigkeiten und seine Cleverness auf. Doch das Wichtigste ist für mich sein Kampfgeist. Er ist nicht der Grösste, aber er fightet in jeder Situation.»

Der Schwede traut Suter zu, dereinst in der NHL zu spielen. Denn: «Die Liga ist in den letzten vier, fünf Jahren nochmals schneller geworden, kleinere Spieler haben da immer mehr Erfolg.» Gern würde er aber noch eine Weile von Suter profitieren.

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Eisbrecher – der Hockey-Podcast von Tamedia

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