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ZSC mit einem Bein im Halbfinal
Die wüste Fratze Lausannes

Präzisionsarbeit: Ryan Lasch trifft im Powerplay zum 1:0 für die ZSC Lions.
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Sven Andrighetto und Mark Barberio wohnten in Montreal und Colorado vier Jahre zusammen und telefonierten in diesem Winter fast täglich. Doch an diesem Abend, die ZSC Lions führten in der Endphase 3:1, brannten bei Barberio alle Sicherungen durch. Der Frankokanadier wuchtete seinen Freund kopfvoran in die Bande. Andrighetto blieb benommen liegen und musste vom Eis geführt werden. Wie lange er ausfällt, bleibt abzuwarten. Solche Attacken können zu schweren Gehirnerschütterungen führen.

Dass die ZSC Lions 3:1 gewannen, verkam in der Hitze des Gefechts fast schon zur Nebensache. Barberio war in dieser Serie schon mehrmals negativ aufgefallen, hatte etwa in Spiel 3 Roe abseits des Geschehens ungestraft mit einem Zweihänder traktiert. Aber diese Aktion war ganz, ganz übel. Er liess jeglichen Respekt vor dem Gegenspieler vermissen. Solche Szenen gehören nicht ins Eishockey.

Gezeichnet von den Niederlagen in den Spielen 2 und 3, handelten sich die Lausanner, die erneut auf Malgin verzichten mussten, schon früh immer wieder Strafen ein. Zunächst allerdings eher mit ungeschickten, nicht boshaften Aktionen. Ihre zweite Strafe führte in der 12. Minute zum brillant herausgespielten Führungstor der ZSC Lions: Hollenstein spielte Krüger vor dem Tor an, der passte «blind» zurück zu Lasch, der Boltshauser mit seinem Schuss unter die Latte bezwang. Und auch das 2:0 (27.) in Überzahl war eine einstudierte Variante: Andrighetto zu Prassl vor dem Tor, der zurück zu Rautiainen, der mit seinem Direktschuss traf.

Zürcher Schachzüge

Nachdem die Zürcher im Startspiel fünf Powerplays ungenutzt gelassen hatten, hat man sich bei ihrem Coachingstaff offenbar einiges einfallen lassen. Und das ist ja das Schöne in einer Playoff-Serie: Wenn man immer wieder gegen den gleichen Gegner spielt, kann man austüfteln, wie man diesen beim nächsten Mal überraschen könnte. Wie bei einem Schachspiel. Die ZSC Lions mussten sich nur vorwerfen lassen, dass sie in den ersten 40 Minuten aus ihren zahlreichen Chancen nur eine 2:0-Führung herausholten.

Und in der 46. Minute verkürzte Lausanne in seinem dritten Powerplay prompt auf 1:2. Almond lenkte den Puck unmittelbar vor Waeber unhaltbar ab. Damit wurde der Freiburger nach 165 Minuten und 39 Sekunden erstmals wieder bezwungen. Die längste Serie der Ungeschlagenheit im Playoff stellte einst SCB-Goalie Marco Bührer im Halbfinal 2007 gegen den EV Zug mit 211 Minuten auf. Der SCB gewann damals 4:0, 1:0 und 4:0 in den ersten drei Spielen, im fünften feierte Bührer bei einem 4:0 einen weiteren Shutout. Der Titel ging in jenem Jahr aber an den HC Davos.

Doch Waeber blieb ruhig

Das erste Gegentor seit Spiel 1 zeigte Wirkung bei den ZSC Lions. Plötzlich war ihre Souveränität wie weggeblasen, schlichen sich bei ihnen immer wieder Fehlpässe und andere Ungenauigkeiten ein. Und die Lausanner witterten nun plötzlich ihre Chance und griffen mit mehr Konsequenz an. Beinahe fiel das 2:2, aber nur beinahe. Waeber blieb auch in dieser heiklen Situation ruhig, und Hollenstein traf in der 57. Minute bei einem Konter mit einem wuchtigen Schuss zum 3:1. Damit war die Partie entschieden, doch der Abend noch nicht vorbei. Es folgte die Zeit der Lausanner Abrechnungen.

In einer früheren Version dieses Artikels hiess es, bei Lausanne sei Tobias Stephan im Tor gestanden. Es war jedoch Luca Boltshauser.

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