Die Schweizer bleiben makellosFischer: «Dieser Sieg gibt unglaublich Energie»
Auch den bisher härtesten Test bestehen die Schweizer: Sie schlagen die laufstarken Slowaken in einem nerven- und kräfteraubenden Duell 5:3. Nun haben sie zwei Tage Pause.
Das Wetter war die letzten Tage sonnig in Helsinki, wenn auch deutlich kühler als in der Schweiz. Doch um die schmucke, moderne und auch architektonisch und kulinarisch spannende Metropole Finnlands zu erkunden, hatten die Schweizer Eishockeyaner keine Zeit. Seit das WM-Programm vor ein paar Jahren gestrafft wurde, wird im Akkord gespielt. Für das Team von Patrick Fischer hiess das: vier Spiele in den ersten fünf Tagen. Das bringt auch Topathleten an die Grenzen.
Mit einem 5:3 gegen laufstarke Slowaken retteten die Schweizer ihre makellose Bilanz aber gerade noch in die zweitägige Spielpause. Zuletzt mussten sie aber ganz schön leiden. Fora versetzte seine Kollegen in der 54. Minute mit einem Kniestich gegen Liska beim Stand von 4:3 in eine fünfminütige Unterzahl. Und als hätte das nicht schon gereicht, wurde kurz darauf eine sanfte Umklammerung Siegenthalers geahndet, was zwei volle Minuten in doppelter Unterzahl zur Folge hatte.
Die Schweizer Boxplay-Spieler pressten in diesen Momenten nochmals die letzte Energie heraus, arbeiteten die Strafen bravourös ab und trafen in der Schlussminute durch Herzog zum erlösenden 5:3 ins verlassene Tor der Slowaken. Es war das bisher härteste und auch nervenaufreibendste Spiel für die Schweizer, die zweimal den Ausgleich hinnehmen mussten und durch ein Eigentor Geissers (50.) zum 4:3 wieder zittern mussten. Die Slowaken standen dem Ausgleich danach sehr, sehr nahe, doch er fiel nicht.
«Dieser Sieg gibt unglaublich Energie», freute sich Nationalcoach Patrick Fischer. «Wir waren an der Wand, mit 3 gegen 5 Feldspielern kurz vor Schluss. Wie sich unsere Spieler in die Schüsse geworfen haben, war phantastisch. Und Genoni hat die Türe zugemacht. Das ist ein sehr guter Sieg, denn die Slowakei ist eine starke Mannschaft.»
Zu viele Strafen
2021 an der WM in Riga hatten die Schweizer die Slowaken noch 8:1 deklassiert, doch das junge Team macht rasant Fortschritte. An den Olympischen Spielen in Peking überraschte es mit seinem Sturm zu Bronze alle, inklusive die Schweden, die im Bronzespiel (0:4) chancenlos waren. Und auch die Schweizer, eigentlich läuferisch stark, stellten die Slowaken mit ihrem Speed phasenweise vor Probleme. So handelten sich diese viel zu viele Strafen ein, insgesamt neun Zweiminutenstrafen. Doch es ging ja gerade nochmals gut.
Mit dem vierten Sieg bleiben die Schweizer in Helsinki makellos. Gegen die Slowaken gilt es vor allem das hervorragende Boxplay herauszuheben. Allerdings wäre es ratsam, künftig nicht mehr so viele Strafen zu verursachen. Denn es brauchte auch Glück, etwa beim Pfostenschuss Tatars (44.). 2019 in Bratislava hatten die Schweizer das letzte Mal die ersten vier Spiele gewonnen, damals gegen Italien, Lettland, Österreich und Norwegen, ehe sie von den Schweden gestoppt wurden.
Nun geht es für sie weiter am Samstagnachmittag (15.20 Uhr) mit dem Gipfeltreffen gegen Kanada. Die Kanadier setzen sich zwar ausschliesslich aus NHL-Cracks zusammen, die ganz grossen Namen fehlen aber. Der wohl Prominenteste ist Winnipegs Pierre-Luc Dubois, der schon viermal getroffen hat. Er dürfte einen Drang aufs Tor entwickeln, dem die Schweizer an dieser WM noch nicht begegnet sind. Man darf gespannt sein, welcher Powerstürmer sich besser in Szene setzen kann: Dubois oder Timo Meier.
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